Es darf gelacht werden
Pressekonferenz zur 37. Ausgabe des Filmfestivals Max Ophüls Preis
Deutlich mehr Komödien als in den vergangenen Jahren - so ein erster Ausblick der Festivalleitung auf das kommende Filmfest. Aber auch die ernsten und sozialkritischen Themen finden ihren Platz - vor allem die Flüchtlingsproblematik spielt in vielen Filmen eine Rolle.
Als "überaus reifen, vielschichtigen und gelungenen Jahrgang" bezeichnet Festivalleiterin Gabriella Bandel die Nachwuchsfilmemacher, deren Filme in den Wettbewerben der 37. Ausgabe des Filmfestivals Max Ophüls Preis gezeigt werden. "64 der 65 Wettbewerbs-Produktionen sind Uraufführungen oder deutsche Erstaufführungen. Das zeigt den hohen Stellenwert, den das Filmfestival einnimmt. Wir befinden uns damit auf dem Weg, ein Premierenfestival zu werden", so Bandel. Besonders die vielen Komödien finden Lob. "Auch wenn es sich nicht immer um die klassische Komödie handelt, zieht sich der Humor aber durch alle Genres."
Auffallend, so Bandel, seien auch die vielen Frauenfiguren in den diesjährigen Produktionen. Identitätsfindung und die Rolle der Frau in der Gesellschaft seien in mehr als der Hälfte der Langfilme das beherrschende Thema.
"Es ist nicht einfach, ein letztes Festival zu machen"
Durch das komplette Programm zöge sich die Flüchtlingsproblematik. Vor allem in den Dokumentarfilmen behandelten die Nachwuchsfilmer die Frage nach der Überwindung von sozialen, politischen und kulturellen Differenzen, ergänzt Programmleiter Oliver Baumgarten.
"Ich bewundere den Mut, die Originalität und die Experimentierfreudigkeit mit dem die Filme in diesem Jahr erzählt werden", resümiert Bandel. Hintergründig und zurückhaltend erzählt, konzentrierten sich die Nachwuchsfilmemacher auf die Kerngeschichte ihrer Produktionen, ohne sich in Einzelheiten zu verlieren. "Das ist ein schönes Abschiedsgeschenk", sagte die scheidende Leiterin und machte deutlich, dass sie wehmütig auf ihre Zeit bei Ophüls zurückblicken wird.
"Wir stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand"
Über ihre Nachfolge wollte der ebenfalls anwesende Geschäftsführer des Festivals, Thomas Brück, nicht diskutieren. "Fest steht, dass das Festival weiterentwickelt werden wird. Denn auch wenn wir derzeit gut aufgestellt sind, ist nichts so gut, dass es nicht verbessert werden kann", so Brück. Man habe bereits gute Gespräche geführt, aber die Nachfolgediskussion werde erst nach Ende des Festivals geführt. Ende Februar soll bekannt gegeben werden, wer das Festival in den kommenden Jahren leiten wird.
Finanziell gesehen stünde das Festival mit dem Rücken zur Wand. Deshalb, so Brück, "wird es Veränderungen geben." Wie diese Veränderungen aber aussehen könnten, wollte Brück während der Pressekonferenz nicht offenlegen. Feste stehe aber, dass das Festival nicht verkleinert werde. Man müsse sich vor allem um neue Sponsoren bemühen. Auch wolle man erneut mit Stadt und Land über weitere Fördergelder sprechen.
