Nach Michael „Bully“ Herbig im vergangenen Jahr hat der Günter Rohrbach Filmpreis nun für seine 14. Auflage eine neue Juryvorsitzende: Maria Schrader nimmt in diesem Jahr den Platz an der Spitze ein. Die 58-jährige Hannoveranerin ist sowohl im Film als auch am Theater und im Fernsehen eine Größe.
Lange Film- und Fernsehkarriere
Maria Schrader studierte am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Nach ersten Theater-Engagements wandte sie sich eigenen Filmprojekten zu. Sie schrieb Drehbücher, führte Ko-Regie und arbeitete als Schauspielerin unter anderem mit Margarethe von Trotta, Doris Dörrie, Max Färberböck und Agnieszka Holland.
Unter anderem war sie in der für Amazon produzierten „Deutschland“-Serie, bei den „Vorstadtkrokodilen“ und im Kieler „Tatort“ zu sehen. Für den von Günter Rohrbach produzierten Film „Aimée & Jaguar“ erhielt sie, ebenso wie Juliane Köhler, bei der Berlinale einen Silbernen Bären.
Schrader erhielt als erste Deutsche Primetime Emmy
Als Regisseurin sorgte sie mit „Vor der Morgenröte“, einem Film über die Exiljahre des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig, für internationale Aufmerksamkeit. Für die Regie der Netflix-Serie „Unorthodox“ erhielt Schrader als erste Deutsche einen Primetime Emmy.
Ihre melancholische Komödie „Ich bin Dein Mensch“ lief im Wettbewerb der Berlinale 2021, war deutscher Oscar-Beitrag 2022 und wurde vielfach ausgezeichnet. Zuletzt drehte Schrader den US-Film „She said“ über die beiden „New York Times“-Reporterinnen Jodi Kantor und Megan Twohey. Beide hatten 2017 mit einem Enthüllungsartikel über Machtmissbrauch gegenüber Frauen in Hollywood Harvey Weinstein zu Fall und die #MeToo-Bewegung ins Rollen gebracht.
Die Einreichungsfrist für den Günter Rohrbach Filmpreis endete am 2. August. Der Preis wird am 8. November verliehen.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio vom 09.08.2024 berichtet.