Holweck-Ausstellung "Sehen" wird nach 50 Jahren erstmals wieder gezeigt
Die Ausstellung "Sehen" des verstorbenen saarländischen Künstlers Oskar Holweck ist nach mehr als 50 Jahren wieder aufgetaucht. Die Witwe des Künstlers hat die Exponate dem Institut für aktuelle Kunst in Saarlouis übergeben. Das sucht nun nach Zeitzeugen unter den früheren Studierenden des Künstlers.
Der 1924 geborene Oskar Holweck gehörte zu den wichtigsten Vertretern der Konkreten Kunst in Deutschland. Wie kaum ein anderer hat er zu Lebzeiten die Kunst aus Papier vorangetrieben, mit Tusche und Farben darauf experimentiert.
Sein Wissen hat Holweck an der damaligen "Staatlichen Werkkunstschule" in Saarbrücken als Grundlehre an seine Studierenden weitergegeben. Diese Grundlehre und die daraus entstandenen Werke hat Holweck genauestens dokumentiert und mehrfach unter dem Titel "Sehen" ausgestellt.
In den 1960er Jahren wurde die Ausstellung international gezeigt: in der Schweiz, in Großbritannien und natürlich in Deutschland. 1970 war sie zuletzt im Saarlandmuseum zu sehen. 2007 starb der Künstler.
Ausstellung an Institut für aktuelle Kunst übergeben
Mehr als 50 Jahre lang hat man von der Dokumentation "Sehen" nichts mehr gehört. Jetzt – passend im Jahr seines 100. Geburtstages – ist die Ausstellung wieder aufgetaucht. Die Witwe des Künstlers hat die Exponate nun dem Institut für aktuelle Kunst in Saarlouis übergeben.
Dort werden die über 1000 Stücke zurzeit katalogisiert und aufbereitet. Ausgewählte Werke aus der Sammlung sollen im Herbst im Institut ausgestellt werden.
Institut hofft auf Zeitzeugen
Andreas Bayer vom Institut für aktuelle Kunst hofft, dass sich nun noch Zeitzeugen melden. Denn die Aufbereitung der Ausstellung sei kein leichtes Unterfangen. Teilweise sei unklar, wer von den Urhebern der Werke heute noch lebt.
"Alle, die in Saarbrücken studiert haben, bis in die 1980er Jahre hinein, haben diese Grundlehre von Oskar Holweck durchlaufen", so Bayer. Für das Institut sei interessant zu erfahren, welche Studierenden an der Ausstellung beteiligt waren. "Wir haben natürlich Interesse daran, dass diejenigen, die beteiligt waren, den Kontakt zu uns suchen, weil wir noch Zeitzeugen brauchen, die über dieses Projekt berichten können."
Entsprechende Zeitzeugen können sich beim Institut für aktuelle Kunst in Saarlouis melden.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 09.04.2024 berichtet.