"BücherLese" am Mittwoch
Wie kann man 2015 über die Liebe schreiben? Diese Frage stand am Anfang des ungewöhnlichen Briefromans von Annette Pehnt. Das Schreibende Ich erschafft sich sein Gegenüber selbst und Annette Pehnt erfindet ganz nebenbei das Genre des Briefromans neu. Überzeugen Sie sich am Mittwoch, 2. Dezember, um 19.15 Uhr, auf SR 2 KulturRadio.
Darin richtet sich eine Briefeschreiberin an ihren verflossenen Liebhaber „Charley“, teilt ihm ihre Gedanken mit, ihre Eindrücke und malt sich - und dem Leser - Charleys Reaktionen aus. Das Schreibende Ich erschafft sich sein Gegenüber selbst und Annette Pehnt erfindet ganz nebenbei das Genre des Briefromans neu, befreit es von seinem „kulturhistorischen Ballast“ (A. Pehnt).
Die Wirklichkeit entsteht durch eigene Wahrnehmungen
Die Briefe, die sich über einen Zeitraum von zwei Wintermonaten erstrecken, behandeln die äußere Wirklichkeit wie auch die tiefste Innerlichkeit und bilden in sich abgeschlossene, beinahe lyrische Stücke. Die Wirklichkeit, davon ist die Briefeschreiberin überzeugt, entsteht erst, indem ich meine eigenen Wahrnehmungen an jemanden adressiere.
Als Leitfaden wählt Autorin Annette Pehnt die „Fragmente einer Sprache der Liebe“ des französischen Literatur- und Gesellschaftskritikers Roland Barthes, dessen Werke auch heute, 100 Jahre nach seiner Geburt, noch von erstaunlicher Aktualität sind.
Annette Pehnts „Briefe an Charley“ in der „BücherLese“ am Mittwoch, 2. Dezember, 19.15 Uhr, auf SR 2 KulturRadio, im Gespräch mit der Autorin vorgestellt von Tilla Fuchs.
Die Autorin
Annette Pehnt wurde 1967 in Köln geboren. Sie studierte und arbeitete in Irland, Schottland, Australien und den USA. Heute lebt sie als Dozentin und freie Autorin mit ihrem Mann und drei Kindern in Freiburg.