SR-Kino-Koproduktion „15 Jahre“ stellt mit Hannah Herzsprung „Beste Darstellerin“
Die „Beste Darstellerin“ des 45. Bayerischen Filmpreises, Hannah Herzsprung, wird für ihre schauspielerische Leistung in der SR-Kino-Koproduktion „15 Jahre“ von Chris Kraus ausgezeichnet. Der Preis wird am Freitag, 19. Januar, in München verliehen.
Die SR-SWR-ARTE-Kino-Koproduktion "15 Jahre" hatte im Oktober vergangenen Jahres als Weltpremiere die 57. Ausgabe der Internationalen Hofer Filmtage eröffnet. Der Film ist die Fortsetzung des vielfach preisgekrönten internationalen Kino- und Festivalerfolgs „Vier Minuten“ von Chris Kraus aus dem Jahr 2006. 2007 war Herzsprung für ihre Rolle darin bereits mit dem Bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin geehrt worden.
Der zuständige SR-Redakteur Christian Bauer gratulierte Hannah Herzsprung und erklärte: „Ich freue mich für Hannah Herzsprung, die es geschafft hat, zweimal den Bayerischen Filmpreis für die Darstellung der gleichen Figur zu bekommen. Ihre Jenny von Loeben hat auch 15 Jahre nach ´Vier Minuten` wieder solche Kraft, Wut und Präsenz, dass sie mir Gänsehautmomente bereitet. Dafür herzlichen Dank!“
Erzählt wird die Geschichte von Jenny (Hannah Herzsprung). Sie galt einst als Musikwunderkind. Nach 15 Jahren Haft wegen eines Mordes, den sie nicht begangen hat, ist von ihrem Talent nur Wut und Erinnerung geblieben. Nach ihrer Entlassung erfährt sie, dass ihre Jugendliebe, einst verantwortlich für ihr Martyrium, ein international gefeierter Star geworden ist. Das Bedürfnis nach Rache gefährdet nicht nur ihre Beziehung zu einem syrischen Musiker, sondern auch ihren Glauben an Gott. In einer zynischen TV-Talent-Show provoziert sie die Wiederbegegnung mit ihrem einstigen Geliebten, und es kommt zu einem intimen Duell auf Leben und Tod.
In der Begründung der Jury des Bayerischen Filmpreises heißt es: „Jetzt ist sie also wieder da, diese Jenny von Loeben, und Regisseur Chris Kraus hat seiner ungewöhnlichen Frauenfigur nach „Vier Minuten“ einen weiteren, ebenso ungewöhnlichen wie unvergesslichen Spielfilm gewidmet: ´15 Jahre` heißt er, und wie schon im ersten Film bildet auch dieses Mal eine Schauspielerin das kraftvolle Zentrum der klugen Geschichte über Schuld, Schicksal und Scheitern. Ihr Name, den ohnehin längst jeder kennt, der Spaß an anspruchsvollen deutschen Produktionen hat, lautet Hannah Herzsprung. Auf den ersten Blick zart und zierlich, entwickelt Hannah Herzsprung vor laufender Kamera eine radikale Wut und Wucht, die das Publikum mal mitreißt, mal schockiert, aber auf jeden Fall für immer im Gedächtnis bleiben wird. Ihre Jenny trifft uns ungebremst voll ins Herz. Was in erster Linie an der schauspielerischen Tour de Force von Hannah Herzsprung liegt. Ihrer enormen Ausdruckskraft, ihrem intelligenten, fein ziselierten Spiel und ihrer wunderbaren emotionalen Wandlungsfähigkeit. Gerne mehr davon. Immer, immer wieder.“
Neben Hannah Herzsprung sind in weiteren Rollen Albrecht Schuch, Hassan Akkouch, Christian Friedel, Adele Neuhauser, Katharina Schüttler, und Désirée Nosbusch zu sehen.
"15 Jahre" ist eine Produktion der DOR FILM Produktionsgesellschaft m.b.H. in Koproduktion mit Dor Film West & Senator Film, Samsa Film, Four Minutes Filmproduktion, sowie mit SR und SWR in Zusammenarbeit mit ARTE.
Der Bayerische Filmpreis wird seit 1979 vergeben. Er zählt zu den renommiertesten und bestdotierten Auszeichnungen in der deutschen Filmbranche. Der Bayerische Filmpreis ist mit Preisgeldern von insgesamt 300.000 Euro dotiert und wird in insgesamt elf Kategorien auf Vorschlag einer elfköpfigen Fachjury vergeben. Der Preis für die „Beste Darstellerin“ ist mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert.
Mitglieder der Jury 2023 sind: Dagmar Biller, Daniel Curio (Vorsitz), Kai Erfurt, Dorothee Erpenstein, Dr. Ulrike Frick, Prof. Dr. Barbara Gronau, Michael Hilscher, Narges Kalhor, Prof. Michaela Kezele, Prof. Bettina Reitz, Bettina Ricklefs.