Drei HBK-Filme werden dieses Jahr von SR und HBK kofinanziert
Der Saarländischer Rundfunk und die Hochschule für Bildende Künste (HBKsaar) wollen gemeinsam junge Filmtalente unterstützen. Durch die Bereitstellung von 10.000 Euro zur Ko-Finanzierung und Koproduktion von drei Filmprojekten leistet der SR einen Beitrag zur Entwicklung junger Kreativer.
Folgende Projekte wurden von SR und HBKsaar zusammen für dieses Jahr ausgewählt:
„Kunst Flüchtlinge“ (AT) von Bassel Baytamani
Der 60minütige Dokumentarfilm beleuchtet das Leben zweier queerer Geschwister aus Syrien, die ihre Heimat vor sechs Jahren aufgrund von Krieg und Verfolgung verlassen mussten. In Deutschland haben sie nicht nur eine neue Heimat, sondern auch eine neue Ausdrucksform gefunden: die Kunst. Der Film zeigt ihre Reise von der Unterdrückung in Syrien zur Freiheit in Deutschland und erforscht, wie sie ihre Identität und Erfahrungen in ihren künstlerischen Werken verarbeiten.
„Das Haus des Vaters“ (AT) von Johee Oh
In einer koreanischen Kirche in Deutschland wird Ji-In (13) vor eine lebensverändernde Entscheidung gestellt: Die Wiederwahl ihres Vaters als Pastor steht auf dem Spiel. Sollte er nicht wiedergewählt werden, muss Ji-In mit ihrer Familie Deutschland verlassen. Mutig ergreift sie die Chance, das Schicksal ihrer Familie selbst in die Hand zu nehmen. Länge ca. 20 Minuten.
„Petrichor“ von Finn Fiege, Michael Kitzhöfer und Jonas Meiser
Noah, ein schüchterner und introvertierter Junge, verbringt die Sommerferien widerwillig mit seiner Familie auf dem Land in Frankreich. In der idyllischen, aber einsamen Umgebung fühlt er sich noch isolierter als zuhause. Eines Tages trifft er am Badesee auf die dort lebenden Geschwister Julie und Léo, die sofort seine Aufmerksamkeit erregen. Überrascht, dass sich zum ersten Mal ein Mädchen für ihn interessiert, setzt er sich mit seiner sexuellen Orientierung auseinander. Das wird bekräftigt, als er auf einer Party sieht, wie Léo einem anderen Mann näherkommt. Länge ca. 45 Minuten.
Alle Filme sollen in den nächsten Monaten realisiert beziehungsweise fertiggestellt werden und nach einer eventuellen Festivalauswertung beziehungsweise Kinoauswertung im SR Fernsehen und in der ARD Mediathek gezeigt werden.
"Eine absolute Win-Win-Situation"
„Das ist eine absolute Win-Win-Situation. Wir ermöglichen es jungen Talenten ihre eigene Handschrift zu entwickeln und erhalten dafür Programm, das zwar nicht den Mainstream erreichen, dafür aber interessanten Content vor allem für junge Zielgruppen in der Mediathek bieten wird. Wir investieren damit in die Region und vielleicht auch in den einen oder anderen Festivalerfolg“, sagte Christian Bauer, Leiter der Programmgruppe Unterhaltung, Fiktionales des Saarländischen Rundfunks.
Kurzspiel- und Dokumentarfilme
„Bei den ersten drei geförderten Filmen handelt es sich um zwei Kurzspielfilme und einen Dokumentarfilm, die uns an unterschiedliche und zum Teil ungesehene Orte führen. Geschichten, die von der koreanischen Christengemeinde in Deutschland handeln, in einem heißen Sommer in der französischen Provinz spielen oder zwei beeindruckende Protagonisten der queeren, syrischen Diaspora im Saarland vorstellen. Drei Stoffe, die uns in ihrer Originalität, Menschlichkeit, Atmosphäre und erzählerischen Kraft überzeugt haben“, sagte Axel Ranisch, HBK-Lehrbeauftragter „Bewegtbild/Künstlerischer Film“.
Saarländischer Rundfunk und HBKsaar hatten Mitte des Jahres eine Kooperation zur Förderung von Talenten des saarländischen Nachwuchses im Bereich „Film & Bewegtbild“ der HBKsaar geschlossen.
Jährliche Unterstützung
Durch die Bereitstellung von 10.000 Euro zur Ko-Finanzierung und Koproduktion von Filmprojekten von Studierenden der HBKsaar sowie die Bereitstellung von Ausspielwegen des SR sollen jährlich Werke von HBKsaar-Studierenden in ihrer Entstehung unterstützt und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht und so deren Sichtbarkeit signifikant erhöht werden.
Zudem wird es im SR Fernsehen in 2025 eine „HBKsaar Nacht des Films" (AT) geben, in der bereits abgedrehte Filme von HBKsaar-Studierenden gezeigt werden und die von den drei Initiatoren der Kooperation ausgewählt werden. Natürlich sind die Werke dann auch in der ARD Mediathek abrufbar.