Großer Deutsch-Französischer Medienpreis 2024
Preisverleihung am Dienstag, 17. September, in Paris
Der deutsche Filmemacher Wim Wenders wird in diesem Jahr mit dem Großen Deutsch-Französischen Medienpreis geehrt. Dies haben die Mitglieder und Partner des Preises in ihrer jüngsten Mitgliederversammlung entschieden. Die feierliche Preisverleihung, zu der zahlreiche Ehrengäste aus beiden Ländern erwartet werden, findet am Dienstag, 17. September, in Paris statt. Dabei werden auch herausragende journalistische Arbeiten in insgesamt fünf Kategorien mit dem Deutsch-Französischen Journalistenpreis 2024 (DFJP) ausgezeichnet.
Der Vorstandsvorsitzende des DFJP und Intendant des Saarländischen Rundfunks (SR), Martin Grasmück, würdigte das Lebenswerk von Wim Wenders als bedeutenden Beitrag zur jüngeren europäischen Kulturgeschichte. „Wim Wenders hat es geschafft, in einer immer komplizierteren Welt die Hoffnungen und Ängste vieler Menschen aufzugreifen und sie in eine Bildsprache zu übersetzen, die sich der Hektik des Alltags entzieht.“ Dies gelte nicht nur für den aktuellen Film „Perfect Days“, der auf unterhaltsame und wunderbare Weise den Alltag eines Toilettenputzers in Tokio zum Thema hat, sondern ziehe sich seit Jahrzehnten wie ein roter Faden durch die Arbeiten des Regisseurs. „Wir alle können dadurch immer wieder aufs Neue lernen, genau hinzusehen und das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden“, so Grasmück.
Hinzu komme, dass die Karriere des Filmemachers eng mit Deutschland und Frankreich verbunden sei und er auf diese Weise nicht unerheblich zu einer besseren Verstän digung zwischen beiden Nationen beigetragen habe. Sibyle Veil, Präsidentin und Generaldirektorin von Radio France, würdigte Wim Wenders als „einen unentbehrlichen Regisseur, dessen vielfältiges Werk, untrennbar mit unseren beiden Ländern verbunden, dazu beigetragen hat, die Umrisse eines europäischen Blicks auf unsere Welt zu formen.“
Wim Wenders Spielfilm „Paris, Texas“, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum feiert, wurde 1984 mit der Goldenen Palme des Filmfestivals in Cannes ausgezeichnet und der Film „Das Salz der Erde“ kam vor zehn Jahren in die Kinos. Bei letzterem steht die Arbeit des weltberühmten brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado, der in Paris lebt, im Mittelpunkt.
Der Dokumentarfilm beleuchtet sowohl die Verwüstungen der Erde durch Krieg und Gewalt als auch die Schönheiten unseres Planeten und wirft – aktueller denn je – die Frage auf, wie viel Zeit die Menschheit noch hat, um umzukehren und sich dem Schutz der eigenen Lebensgrundlagen zu widmen, statt deren fortdauernder Zerstörung.
Für den Vorstandsvorsitzenden des Deutsch-Französischen Journalistenpreises bleibt der regelmäßige Austausch zwischen Medienschaffenden und Kultur von zentraler Bedeutung. „Wo es angesichts kontroverser Debatten immer schwieriger wird, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, ist der Input von Kunst und Literatur für das gesellschaftliche Zusammenleben unverzichtbar.“ Demokratie lebe von der Idee, dass die Würde jedes Einzelnen unantastbar ist und alle Menschen die gleichen Rechte besitzen. Wim Wenders sei insofern ein herausragender Botschafter dieses Leitgedankens der europäischen Aufklärung und ein würdiger Preisträger des Großen Deutsch-Französischen Medienpreises 2024.
Die Auszeichnung wird alljährlich abwechselnd in Paris und Berlin vergeben. Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern in der Vergangenheit gehören etwa Simone Veil, Alfred Grosser, Valéry Giscard d'Estaing, Helmut Schmidt, SOS Méditerranée, Prof. Jürgen Habermas, das Ehepaar Beate & Serge Klarsfeld, die Astronauten Matthias Maurer und Thomas Pesquet, Anselm Kiefer, Bénédicte Savoy sowie im vergangenen Jahr der Literat und Übersetzer Georges-Arthur Goldschmidt sowie die Schriftstellerin Leïla Slimani.
Der Deutsch-Französische Journalistenpreis wird in den crossmedialen Kategorien Newsformate, Dokumentation, Investigation, Spezialpreis und Jeunes Talents vergeben. Die aktuellen Ereignisse, Krisen und Herausforderungen werden dabei eine besondere Rolle spielen. Begleitet wird die Veranstaltung von einem Europagespräch, das von der Fondation Robert Schuman und der Stiftung Genshagen organisiert wird.
Der Deutsch-Französische Journalisten- und Medienpreis (DFJP) wurde 1983 zum 20. Jahrestag des Élysée-Vertrages zwischen Deutschland und Frankreich ins Leben gerufen. Er gehört heute zu den wichtigsten Auszeichnungen in diesem Bereich in Europa. Mitglieder sind das Deutschlandradio, Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF), France Télévisions, ARTE, Deutsche Welle, Radio France, France Médias Monde, Saarbrücker Zeitung, Google, Radio 21 und das Deutsche Städtenetwork (DSN), SaarLB, Kalodion GmbH, Gustav-Stresemann-Institut, Deutsch-Französisches Jugendwerk, Deutsch-Französische Hochschule, Fondation Robert Schuman, die Stiftung Genshagen, ASKO Europa-Stiftung und der Saarländische Rundfunk (SR) als Federführer.
Weitere Informationen unter:
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Wim Wenders (c) Donata Wenders