Entwurf „Prometeo“ des italienischen Stararchitekten Renzo Piano (Foto: Foto: (c) DokFabrik 2019)

„Gegenwartskunst und Oper“ (Teil 2) vom SR auf ARTE

  13.04.2023 | 10:58 Uhr

Am Sonntag läuft der zweite Teil der Dokumentation "Gegenwartskunst und Oper". Ein Film über Begegnungen zwischen bildender Kunst und Oper im 20. und 21. Jahrhundert. Zu sehen am 16. April, um 9.30 Uhr, vom SR bei ARTE.

In Anlehnung an das Wagnersche Gesamtkunstwerk macht die zweiteilige Dokumentation deutlich, wie bildende Kunst und Oper sich gegenseitig genährt und bisweilen auch radikal beeinflusst haben.

Nationalsozialisten statten Opern aus

Nach der Machtergreifung 1933 bestimmen die Nationalsozialisten, welche Künstler Opern ausstatten dürfen. Reichsbühnenbildner Benno von Arent soll jetzt für NS-gemäße Bühnenbilder sorgen. Im Auftrag des Propagandaministeriums überwacht er die Theater des Reichs. Mit einer Ausnahme: Bayreuth. Hier ist Adolf Hitler persönlich künstlerischer Berater von Festspielchefin Winifred Wagner.

In Bayreuth wird noch immer der „Parsifal“ gespielt, den Wagner selbst einst aus der Taufe hob. 1934 sorgt Hitler persönlich dafür, dass Alfred Roller, ein Künstler der Wiener Moderne, den Auftrag bekommt, das neue „Parsifal“-Bühnenbild zu entwerfen.

Nach Krieg - freie Kunstentfaltung

Als der Krieg vorbei ist, kann sich die Kunst wieder frei entfalten und in den 50er Jahren entstehen neue Opernhäuser. Bildende Künstler und Architekten arbeiten gemeinsam daran, Wagners Traum vom Gesamtkunstwerk Wirklichkeit werden zu lassen.

In Gelsenkirchen baut Werner Ruhnau das Musiktheater im Revier, an dem gleich drei international renommierte Künstler mitwirken: Robert Adams, Jean Tinguely und Yves Klein. Die Wandreliefs im Foyer sind bis heute Kleins größte Arbeiten.

Neuausrichtung der Opernbühnen

Die Dokumentation erzählt davon, wie sich die Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Opernbühnen neu ausrichtet. Sie spannt den Bogen von der Minimal Art der 60er Jahre über die avantgardistischen Raumvisionen des italienischen Stararchitekten Renzo Piano und die Lichtskulpturen James Turrells bis hin zu den polarisierenden Wagner-Inszenierungen von Christoph Schlingensief am Anfang des 21. Jahrhunderts.

Zu sehen am Sonntag, 16. April, um 9.30 Uhr, vom SR bei ARTE.

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