„Der Kampf um den Boden“: „Flächenversiegelung im Saarland“
Am Sonntag in SR3
Das Saarland ist ein grünes Bundesland. Aber zur Wahrheit gehört auch: Das Saarland ist dicht besiedelt und damit auch stark zugebaut. Wenn Straßen, Neubaugebiete und Gewerbegebiete entstehen, gehen wertvoller Boden und dessen natürliche Schutzfunktionen verloren. Wie groß ist das Problem „Flächenversiegelung“ im Saarland und wie muss es künftig angegangen werden? SR 3-Reporterin Lisa Krauser hat mit Gegnern, Umweltexperten und der Landesregierung darüber gesprochen.
Groß ist sie nicht, die Fläche, die weg soll. Trotzdem ärgert sich Hana Seuren. In Wadgassen-Hostenbach, gleich hinter ihrem Haus, sollen dort, wo jetzt noch Waldboden ist, Parkplätze hinkommen. Um dagegen zu kämpfen, hat sie eine Bürgerinitiative gegründet und sich Unterstützung bei der „Volksinitiative gegen Flächenfraß“ geholt.
Immer häufiger regt sich Widerstand im Saarland, wenn Acker, Wald oder Wiese versiegelt werden sollen. Die Gegner argumentieren mit Naturschutz. Auch Umweltverbände wie der NABU und der BUND kritisieren, dass zu viel Fläche im Land versiegelt wird. Ausgleichsmaßnahmen seien meist kein vollwertiger Ersatz.
Ganz ohne Flächenversiegelung geht es nicht, sagt die Landesregierung. Und vermeintlich einfache Lösungen, wie die Nutzung alter Brachflächen, seien in der Praxis oft nur schwer umsetzbar. Es müsse aber eine Trendwende beim Flächenverbrauch geben, so das Umweltministerium. Die werde sich auch im neuen Landesentwicklungsplan zeigen. Aber der lässt weiter auf sich warten.
Die Nutzungskonflikte beim Thema Boden sind groß, sagt Dirk Löhr, Professor für Umweltwirtschaft am Umweltcampus Birkenfeld. Um die zu entschärfen, brauche es eine Strategie und messbare Ziele.
„Land und Leute“, am Sonntag, 30. Januar, um 12.30 Uhr, auf SR 3 Saarlandwelle.
Im Anschluss an die Sendung ist das Feature auch als SR 3 Podcast und auf YouTube abrufbar.