Schloss Karlsberg 1987 (Foto: SR)

„Burgen, Bier & Beedener Biotop – Sellemols in und um Homburg“

am Samstag in „Sellemols“ im SR Fernsehen

  28.04.2021 | 10:11 Uhr

„Sellemols“ nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer am Tag der Arbeit mit in den Saarpfalzkreis – und viel an die frische Luft. Denn immer schon hat der SR dort berichtet – über Störche in Beeden, antike Ausgrabungen in Schwarzenacker, über Aufstieg und Fall des legendären Schlosses Karlsberg und vieles mehr.

Ein Ausflugsziel „hoch über den Schloten der Industriestadt“, so wurde 1965 der Homburger Schlossberg in der Reihe „Kennst du das Saarland“ der Sendung „Westmagazin“ beschrieben. In schönen Schwarz-Weiß-Bildern zeigte sie die Ruinen der Hohenburg, deren Existenz bereits seit dem 8. Jahrhundert belegt ist. Im Schutz der Burg entstand am Fuß des Berges ein erster kleiner Ort, die Keimzelle von Homburg. Außerdem führt der Film die Zuschauer in die Schlossberghöhlen. Dort sollte der Sage nach der Schatten einer weißen Dame herumgeistern. So erklärte man sich lange Zeit die weißen Dunstschwaden, die bei Wetterwechsel durch die Höhlen zogen.

Neuer Akzent für die deutsche Pils-Palette

Von Homburg in die ganze Welt – so lautete einst ein Werbeslogan der Karlsbergbrauerei, die in den 1960-Jahren immens expandierte. Erste Verkaufsniederlassungen wurden außerhalb des Saarlandes eröffnet. Zur gleichen Zeit stieg die Firma in das Bierdosengeschäft ein. Und 1970 brachte das Unternehmen mit dem „Karlsberg Ur-Pils“ einen neuen Akzent in die deutsche Pils-Palette. 1974 brauten die Homburger Bierbrauer erstmals mehr als 1 Million-Hektoliter Bier. – Bei der Entwicklung der Brauerei immer dabei: Die SR-Reporter.
Das Naherholungsgebiet Bliesaue in Homburg-Beeden ist besonders bei Naturfreunden beliebt. Und fast jeder von ihnen hat dort schon einmal Störche bei der Futtersuche oder Aufzucht ihrer Jungen beobachtet. Kaum jemand weiß jedoch, dass es 1963 im Saarland nur noch ein einziges Storchenpaar gab. Die beliebten Vögel galten bei uns als ausgestorben. Industrialisierung, Begradigung von Flüssen, Trockenlegen von Sümpfen und der Bau von Autobahnen, besonders der A8, hatten den Lebensraum der majestätischen Vögel zerstört. Das letzte Storchenpaar nistete in Homburg-Einöd. Im Auftrag der Vogelwarte Radolfzell wurden 1964 dort vier Jungstörche von einem saarländischen Ornithologen beringt. Die Sendung Hüben und Drüben hat seine Arbeit verfolgt; und der Reporter stellte sich die Frage, ob Störche im Saarland bald nur noch vom Hören-Sagen bekannt sein würden.

Bauboom an der Uniklinik Homburg

Nach neuestem technischen Standard wurden 1965 das Landeskrankenhaus in Homburg und die Medizinische Fakultät der Universität Saarbrücken – auch mit finanzieller Unterstützung des Bundes erweitert. Es entstanden Neubauten der Augenklinik, der Chirurgie, eine neue HNO- und Nervenklinik, zum Teil Bauten mit 16 Stockwerken. Für das neue Anatomische Institut, das allein 10 Millionen Mark kostete, wurden sechs Meter lange Zementsäulen in den Boden eingelassen. Das Bauwerk sorgte sogar in Fachkreisen für Aufsehen, weil es – entsprechend der Dreiteilung der Anatomie - in Form eines Dreiecks erbaut wurde. Das machte es außerdem möglich, dass die Hörsäle in der Mitte liegen konnten über den Sezierräumen. Von dort wurden damals bereits Sezierungen per Kamera in die Hörsäle übertragen.Der Kommentar des "Westmagazin"-Reporters: Bereits heute ist abzusehen, dass auch diese neuen Kliniken irgendwann wiederum erweitert werden müssen.

„Sellemols“ zeigt außerdem Bilder vom Bau der Fronleichnamskirche, vom Abriss des alten Siebenpfeifferhauses, vom Weiherfest in Jägersburg und einiges mehr. Zeugnisse, wie vielfältig die Stadt am Fuße des Schlossberges war und ist und wie sie sich entwickelt hat.

Am Samstag, 1. Mai, 19.15 Uhr, im SR Fernsehen

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