Wirtschaftsplan 2021
Beitragserhöhung und Verbesserungen beim Finanzausgleich sind für den Saarländischen Rundfunk existenziell
Der Rundfunkrat des Saarländischen Rundfunks hat heute den vom Intendanten vorgelegten Wirtschaftsplan für 2021 in der Fassung der Beratungen des Verwaltungsrats einstimmig beschlossen.
Der SR legt für das Geschäftsjahr 2021, dem ersten Jahr der neuen Beitragsperiode, einen ausgeglichenen Wirtschaftsplan mit einem Volumen von knapp 130 Millionen Euro vor. Der Wirtschaftsplan geht ertragsseitig davon aus, dass die Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF), den Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro auf 18,36 Euro anzuheben, per Staatsvertrag umgesetzt wird.
Auf die Einpreisung der empfohlenen Beitragsanpassung hatten sich die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und ihre Gremien verständigt, da durch den Beschluss der unabhängigen KEF der Bedarf der Rundfunkanstalten offiziell festgestellt ist und die neue Beitragsperiode bereits ab nächsten Monat beginnt. Für den SR kommt hinzu, dass die ausverhandelte Verbesserung des ARD-Finanzausgleichs (FAG) von der durch die Länder gesetzlich noch zu festzusetzenden Beitragsanpassung abhängt.
Auf Beitragserhöhung angewiesen
SR-Intendant Professor Thomas Kleist sagte dazu: „Die Einnahmen des SR sind seit dem Jahr 2000 nur um etwa acht Prozent angestiegen und liegen damit rund 25 Prozent unter dem allgemeinen Lebenshaltungsindex. Was dies für ein Medienunternehmen und seine Belegschaft bedeutet, liegt auf der Hand. Erst mit der aktuellen, ARD-intern verhandelten und von der KEF und den Länderchefinnen und -chefs per Staatsvertrag festgestellten Beitragsanpassung und den FAG-Maßnahmen nebst weiteren eigenen Sparleistungen hat der SR eine reale Chance, sein strukturelles Defizit aus den vergangenen beiden Jahrzehnten – hauptsächlich verursacht durch die Halbierung des FAG durch eine politische Entscheidung im Jahr 1999 - wieder zu beheben.“
Michael Burkert, Verwaltungsratsvorsitzender des SR: „Wir sind dringend auf die Beitragsanpassung und den verbesserten FAG angewiesen, sonst ist der SR existenziell bedroht; dies hätte auch nachhaltige Auswirkungen für das gesamte öffentlich-rechtliche Rundfunksystem zur Folge. Ungeachtet dessen wird der SR neben eigenen Sparbemühungen auch auf geringere ARD-Ausgaben hinwirken müssen“.
Auch zukünftige Sparleistungen notwendig
Die geplanten Aufwendungen des SR sinken leicht von 129,2 Millionen Euro auf 128,8 Millionen Euro, sodass der SR von einem planmäßigen Plus von rund 900.000 Euro für 2021 ausgeht. Die Zahl der Planstellen bleibt mit 544 unverändert, das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund sechs Millionen Euro.
Gisela Rink, die Vorsitzende des Rundfunkrats, sagte nach dem einstimmigen Votum des Gremiums: „Der SR wird auch 2021 erhebliche Sparleistungen erbringen müssen, zugleich aber in Hörfunk, Fernsehen und Online für die Zukunft gerüstet sein müssen, um seine Aufgaben als öffentlich-rechtlicher Sender in der Region weiterhin erfüllen zu können. Dies alles bleibt sehr herausfordernd und wird erneut ein schwieriger Spagat für alle Verantwortlichen.“