Das Team von offen un' ehrlich. (Foto: offen un' ehrlich)

Spendenbetrug mit dem Klima? „offen un‘ ehrlich“ deckt Fake-Crowdfunding auf

 

Sie haben Millionen Followerinnen und Follower– und wollten etwas fürs Klima tun: Sami Slimani, Simon Desue und Kim Lianne haben in den vergangenen Monaten Geld für einen vermeintlich guten Zweck gesammelt. Das Ziel war ambitioniert: Eine Million Euro für eine Million Bäume. Viele Fans folgten den Spenden-Aufrufen über die etablierte Plattform GoFundMe. Insgesamt gingen Spenden in Höhe von fast 10.000 Euro ein.

Recherchen des funk-Formats „offen un‘ ehrlich“ zeigen nun: Die Spendenkampagne war offenbar ein Fake. Auf Nachfrage gaben die Managements der Influencerinnen und Influencer zu: „Wir wurden bei dieser Kampagne hinters Licht geführt.“

Den Journalistinnen und Journalisten des Saarländischen Rundfunks, der "offen un´ ehrlich" für funk produziert, wurden Mails zugespielt, die die ursprüngliche Kooperationsanfrage des vermeintlichen Betrügers zeigen. Neben vielen grammatikalischen Fehlern schmückte sich dieser mit Logo und Signatur einer renommierten Stiftung aus den USA. Diese bestätigte aber auf Nachfrage: „Es gibt keine Verbindungen nach Deutschland.“ Auch auf der GoFundMe-Seite gab es viele Merkwürdigkeiten: So warb der Veranstalter der Spendensammlung etwa damit, den Regenwald in Deutschland retten zu wollen. Warum die Influencerinnen und Influencer die Anfrage nicht genauer prüften, bleibt offen.

Auf der Suche nach dem Spendengeld und den Drahtziehern der Aktion sind die „offen un‘ ehrlich“-Macherinnen und - Macher auf viele Ungereimtheiten gestoßen: Eine falsche Adresse am Frankfurter Flughafen, geklaute Bilder aus dem Internet, viele unbeantwortete Mails. Im Zuge der Recherche wurde die Kampagne offline genommen und GoFundMe will die Spendengelder nun erstatten. Ob die 10.000 Euro bereits an die vermeintlichen Betrüger ausgezahlt worden sind, ließ die Plattform auf Anfrage offen.

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