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SAARTHEMA extra - Der Streit um die „neue Normalität“

  28.04.2020 | 10:27 Uhr

Seit fast sechs Wochen leben die Menschen in Deutschland mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Was macht das mit uns, und wie wird es weitergehen? Werden wir uns an die "neue Normalität" gewöhnen? SR-Chefredakteurin Armgard Müller-Adams diskutiert mit Studiogästen aus Politik, Medizin und Gesellschaft.

In den ersten Wochen der Corona-Pandemie gab es täglich neue und aufregende Meldungen und große Veränderungen im privaten beruflichen Leben der meisten Familien. Alle waren beschäftigt, sich neu zu organisieren. Und ein paar freie Tage, um zu Hause zu putzen oder zu renovieren, kamen manchen sogar ganz gelegen.

Langeweile, Frustration und Lagerkoller

Doch jetzt kommen die Mühen der Ebene. Und vielen wird erst jetzt so richtig klar: Das alles kann noch viele Wochen und Monate so bleiben. Es droht ein verlorener Sommer und vielleicht sogar ein verlorenes Jahr für Kinder, Jugendliche und Eltern. Und mehr noch für Seniorinnen und Senioren, die oft völlig vom familiären Leben abgeschnitten sind, gerade weil sie besonders gut geschützt werden sollen.

Langeweile, Frustration und Lagerkoller machen sich breit, oft noch verbunden mit schweren beruflichen und finanziellen Sorgen. Eine Zeitlang ließ sich das durchhalten, aber allmählich sind bei vielen Familien und Firmen die wirtschaftlichen Reserven erschöpft – und die Nerven liegen blank.

Widersprüchliche Einschätzungen erschweren Orientierung

Dass Deutschland und das Saarland bisher im Vergleich zu anderen Ländern und Regionen relativ glimpflich davongekommen sind, macht die Situation für manche paradoxerweise eher schwieriger als einfacher. Denn es mehren sich die Stimmen, die das Abwürgen der Unternehmen und des kulturellen Lebens für überzogen hielten – und die sich durch den bisher relativ milden Verlauf bestätigt fühlen.

Andere sehen es genau umgekehrt: Nur durch die früh verordneten Kontaktverbote sind wir bis jetzt mit einem blauen Auge davongekommen, und die ersten zarten Versuche der Normalisierung werden sich schnell rächen. Die vielen widersprüchlichen Einschätzungen aus der Wissenschaft, der Politik und den (sozialen) Medien machen es den Menschen auch nicht leichter, sich zu orientieren.

Was wird diskutiert?

Wie geht es nun weiter? Was bedeutet die so genannte „neue Normalität“ konkret? Werden wir uns nur noch maskiert beim Einkaufen begegnen und ansonsten auf der Couch verlottern? Werden die engen Kontakte zu Freunden leiden? Wie werden es die Kinder verkraften, fast nur noch von Erwachsenen umgeben zu sein und kaum noch Gleichaltrige zu treffen? Was macht es mit einer Gesellschaft, wenn der weitgehende Hausarrest über lange Zeit zur häufigsten Lebensform wird?

Unsere Autorinnen und Autoren zeigen die aktuelle Situation bei Familien, Unternehmen und Organisationen. SR-Chefredakteurin Armgard Müller-Adams diskutiert mit Studiogästen aus Politik, Medizin und Gesellschaft.

"SAARTHEMA extra": "Corona – Der Streit um die „neue Normalität“ - zu sehen am Donnerstag, 30. Aprill, um 20.15 Uhr im SR Fernsehen.

Redaktion: Sabine Müller und Wolfgang Wirtz-Nentwig

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