SR-Wirtschaftsplan 2020
Insbesondere geringere Einnahmen aus Rundfunkbeiträgen stellen den SR vor große Herausforderungen – SR-Intendant Professor Thomas Kleist: „Rundfunkbeiträge müssen anders verteilt werden“
Der SR legt zum Ende der laufenden Beitragsperiode für das Jahr 2020 trotz großer Sparanstrengungen einen Wirtschaftsplan vor, der ein Minus von 5,3 Millionen Euro ausweist. „Auch wenn dieser Fehlbetrag noch einmal aus eigenen Mitteln ausgeglichen werden kann, ist perspektivisch ab 2021 ein anderer Finanzierungsrahmen innerhalb der ARD notwendig“, sagte Intendant Kleist.
Schieflage trotz Sparanstregungen
Die Einnahmen des SR aus Rundfunkbeiträgen und ARD-Finanzausgleich vermindern sich im Jahr 2020 um 2,4 Millionen auf 109,1 Millionen Euro. Die Rundfunkbeiträge entsprechen damit trotz erheblicher Preissteigerungen auf der Ausgabenseite dem Niveau aus dem Jahr 2005. Insgesamt belaufen sich die Erträge des SR auf 123,9 Millionen Euro. Dem stehen Aufwendungen in Höhe von 129,2 Millionen Euro gegenüber.
Wolfgang Krause, Rundfunkratsvorsitzender des SR: „Der Saarländische Rundfunk ist als Informations-Medium und ebenso für die Kulturarbeit und unsere regionale Identität im Saarland unverzichtbar. Aufgrund der sozialen und demographischen Situation im Saarland und dementsprechender negativer Ertragsentwicklung ist der SR trotz großer Sparanstrengungen in eine finanzielle Schieflage geraten. Wir brauchen weiterhin die Solidarität in der ARD und auch die Unterstützung der Politik, um die verfassungsrechtlich garantierte Finanzausstattung des SR sicherzustellen. Nur mit einer auskömmlichen Beitrags-Ausgleichsregelung werden wir überleben können.“
Anpassung des Finanzausgleichs gefordert
Und der Vorsitzende des SR-Verwaltungsrates, Joachim Rippel, ergänzte: "Trotz einer sich weiterhin verschlechternden Finanzsituation gelingt es den SR-Verantwortlichen, ihrem Sender ein hohes Maß an Qualität und Zukunftsfähigkeit zu sichern. Dazu bedurfte es allerdings eines vom Verwaltungsrat begleiteten, äußersten Maßes an Sparsamkeit. Da jedoch die finanziellen Probleme struktureller Art, keineswegs selbstverschuldet und auf Dauer auch nicht aus eigener Kraft zu beheben sind, ist eine Anpassung des Finanzausgleichs unabdingbar.“
Die Aufwandssteigerung des SR im Jahr 2020 hängt unter anderem mit den Tarifsteigerungen, den Mehraufwendungen für den crossmedialen Umbau und der Tatsache zusammen, dass das Jahr 2020 wegen der Übertragung von Sportgroßereignissen ein so genanntes „Sportjahr“ ist.
Das vorgesehene Investitionsvolumen beläuft sich auf 6,3 Millionen Euro. Die Anzahl der Planstellen bleibt unverändert bei 544.