Preview "Der Eiserne Schatz"

Die Luft ist wieder rein. Über 100 Jahre hatte das Eisenhüttenwerk die Stadt Völklingen in Qualm, Ruß und Gestank gehüllt. Selbst die Ziegen, die manche Hüttenarbeiter in ihren Siedlungen hielten, hatten zuerst den Ruß von den Grashalmen geblasen, bevor sie zubissen. Aber als 1986 die letzten Feuer in den Hochöfen ausgingen, atmete niemand auf. Ihr `altes Schätzchen`, so nannten die Völklinger liebevoll die Dreckschleuder mitten in der Stadt, ihr altes Schätzchen hatte den letzten Schnaufer getan und wurde betrauert.

Geschichte eines Industriedenkmals

Die 90-minütige Dokumentation "Der Eiserne Schatz – Eine Geschichte der Völklinger Hütte" (Regie: Sven Rech; Redaktion: Gabriele Riedschy) des Saarländischen Rundfunks erzählt von der hochgefährlichen Arbeit an den Hochöfen, in Kokerei und Walzwerk, von Staublungen, Verbrennungen, Todesfällen – und vom Stolz darauf, Hüttenarbeiter zu sein, ein harter, furchtloser Kerl, Teil einer Maschine, die einer ganzen Stadt, einem ganzen Land Wohlstand und Arbeit beschert. Aber auch von Verzweiflung und Scham, als die Wirtschaftswunder-Maschine nicht mehr rentabel war und stillgelegt wurde. Und heute? Teil des Welterbes der Menschheit zu sein, als erstes Industriedenkmal überhaupt 1994 in die Liste der zu schützenden Orte aufgenommen worden zu sein – bringt das den verlorenen Stolz und den Wohlstand zurück?

Impressionen von der Völklinger Hütte

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Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte hat eine lange und bewegte Geschichte.

Einst war es ein Motor der saarländischen Wirtschaft.

Ein Rückblick auf die Wirtschaftswunderjahre der Völklinger Hüttenarbeiter.

Die Arbeit in der Hütte war anstrengend und schweißtreibend - wie hier beim Abstich am Hochofen.

Dabei war die Hütte nicht nur Arbeitsstätte, sondern gehörte zum Leben dazu. Legendär waren beispielsweise die Grillpartys, bei denen Hochöfner Manfred Baumgärtner auch mal vom Hochofen an den Grill wechselte.

Dieses Bild von Manfred Baumgärtner ist während der Dreharbeiten zu "Der Eiserne Schatz" entstanden.

Auch Hermann Hille, ehemaliger Hochofenchef, war bei den Dreharbeiten zu "Der Eiserne Schatz" dabei.

Auch heute noch zieht es ehemalige Hüttenarbeiter wie Detlef Thieser an seine alte Wirkungsstätte zurück. Aber nicht nur zum Entenfüttern...

... oder zum Boulespiel mit Freunden und früheren Kollegen.

Der ehemalige Hüttenschlosser engagiert sich auch als Fremdenführer im Weltkulturerbe.

Heute dampft die Hütte längst nicht mehr. Zum alten Eisen gehört sie deswegen aber nicht.

Sie hat eine neue Bestimmung gefunden und ist nicht nur eine beliebte Kulisse für Hochzeitsfotos, ...

... sondern auch die Bühne für ganz unterschiedliche Veranstaltungen und Konzerte.

Seit 2012 findet auf dem Hüttenareal beispielsweise das electro magnetic statt, das zuletzt 10.000 Fans der elektronischen Tanzmusik anlockte.

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Der Film wird in einer öffentlichen Preview am Samstag, 15. September, 19.30 Uhr (Einlass: 19.00 Uhr), mitten im eisernen Schatz, in der Gebläsehalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, gezeigt. Der Eintritt ist frei.

Im SR/SWR Fernsehen wird der Film dann am Sonntag, 30. September, 20.15 Uhr, zu sehen sein.