Fragen an den Autor mit Miriam Meckel
Unser Gehirn muss effizienter werden, um dem Fortschritt stand zu halten. Muss es das? Miriam Meckel sagt dazu: “Das Gehirn zu manipulieren heißt, die Persönlichkeit zu manipulieren." Warum das so ist, hören Sie am Sonntag, 1. Juli, um 09.04 Uhr auf SR 2 KulturRadio.
Was "Hacking" ist, das haben wir alle schon mal gehört – im Normalfall ist es eine Aktivität von Computer-Experten, die es als eine Art Sport sehen, Zugang zu vermeintlich geschlossenen Systemen zu erhalten, oft im Grenzbereich zur Kriminalität. Was aber ist Brainhacking? Kurz gesagt ist es das „Aufmotzen“ unseres Denkapparats mit allerhand – nicht zuletzt chemischen – Mitteln. Der technologische Fortschritt hat unser Gehirn ins Visier genommen – er verspricht, es effizienter zu machen, damit wir noch besser in die Leistungsgesellschaft hineinpassen. Und das ist beileibe kein Nischen-Thema mehr: Schon heute gibt es Berichte von Elite-Unis, an denen es während Klausurphasen quasi gang und gäbe ist, sich so zu „dopen“, dass man kaum noch Schlaf braucht und sich tagelang konzentrieren kann. Und schon heute gibt es die Vision, unsere Gehirne irgendwie ans Internet anzuschließen – um sie effizient auszulesen.
Die Autorin
Miriam Meckel, Publizistin, Herausgeberin der Wirtschaftswoche und Professorin für Wirtschaftsmanagement an der Universität St. Gallen, hat ein kritisches Buch über dieses brisante Zukunftsthema vorgelegt. Zitat: „Das Gehirn zu manipulieren, heißt, die Persönlichkeit zu manipulieren. Das Gesicht der Menschheit wird sich verändern, wenn wir beginnen, unser Gehirn als Zone stetiger Selbstverbesserung und als ökonomische Ressource zu begreifen. Wir werden einander fremd werden. Uns selbst auch“.
"Miriam Meckel: Mein Kopf gehört mir. Eine Reise durch die schöne neue Welt des Brainhacking" am kommenden Sonntag, 1. Juli, um 9.04 Uhr auf SR 2 KulturRadio. Moderation: Kai Schmieding.
Anrufe in der Sendung: 0681 65100/E-Mail: fragen-an-den-autor@sr.de