Logo der Sendung "SAARTALK" (Foto: SR)

SAARTALK mit Alice Hoffmann und Oskar Lafonatine

1968 und die Ära danach

  15.05.2018 | 09:20 Uhr

Die 68er waren auch im Saarland eine Zeit des Umbruchs. Auch hier gingen die Studenten auf die Straße, um für Reformen des poltischen und gesellschaftlichen Systems zu kämpfen. Alice Hoffmann und Oskar Lafontaine waren damals hautnah dabei und berichten in SAARTALK über diese spannende Zeit. Zu sehen am Donnerstag, 17. Mai, um 20.15 Uhr, im SR Fernsehen.

Im Mai 2018 ist es genau 50 Jahre her, dass Studenten und Oberstufenschüler auch im Saarland auf die Straße gingen, um lautstark gesellschaftliche Reformen zu fordern. Revolte lag in der Luft. Gegen den Krieg in Vietnam, gegen die Elterngeneration und ihr Wertesystem – und nicht zuletzt gegen den "Muff von 1.000 Jahren", dessen Wabern immer noch unter vielen Talaren vermutet wurde – an den Hochschulen, in der Wirtschaft und in der Politik. Viele der damaligen Honoratioren hatten nach dem Krieg nahtlos an die Karrieren angeknüpft, die sie in den 30er und 40er Jahren begonnen hatten.

Oskar Lafontaine und die 68er

Oskar Lafontaine war damals 24 Jahre alt und schon in die Führungsspitze der Saar-SPD aufgestiegen. Er gehört zu der Generation, die es nicht beim Protest belassen wollte, sondern mit großem Erfolg zum viel beschworenen "Marsch durch die Instanzen" antrat. Die im Physikstudium geschärften analytischen Fähigkeiten waren dabei sicher kein Nachteil. Schon mit Anfang 30 wurde er Oberbürgermeister von Saarbrücken, später für viele Jahre Ministerpräsident, danach Bundesfinanzminister. Dass er Bundesvorsitzender von gleich zwei Parteien war – zunächst der SPD, später der Linken, ist in der Geschichte der Bundesrepublik einmalig.

Alice Hoffmann zu Zeiten des Umbruchs

Alice Hoffmann war 1968 Oberstufenschülerin in Neunkirchen. Obwohl sie erst mit 14 Jahren ins Saarland kam, integrierte sie sich schnell in die regionale kulturpolitische Szene. Mehr noch: Sie hat mit den Figuren Hilde Becker und Vanessa Backes mit viel Liebe und Augenzwinkern die bekanntesten Identifikationsfiguren und Prototypen von Saarländerinnen entwickelt und verkörpert. Auch wenn sie von vielen Fans vor allem als Komödiantin geschätzt wird, so war sie doch immer auch gesellschaftspolitisch engagiert. Die Fähigkeiten, die sie beim Schauspielstudium in Saarbrücken verfeinert hatte, nutzte sie über viele Jahre auch für künstlerische Projekte der Sozial- und Jugendarbeit. Gerade erst hat sie in einer SR-Produktion zum 200. Geburtstag von Karl Marx die Rolle von Lenchen Demuth, seiner Haushälterin, verkörpert.

1968 und die Ära danach

Alice Hoffmann und Oskar Lafontaine kennen sich seit den bewegten Jahren des Aufbruchs auch persönlich. Wie blicken beide heute auf 1968 und die Ära danach zurück? Was hat sich politisch, gesellschaftlich und kulturell verändert? Wie nehmen sie die aktuelle politische Entwicklung wahr, bei der Autokraten in vielen Ländern Europas und der Welt demokratische Elemente zurückdrängen und massiv die journalistische und kulturelle Vielfalt bekämpfen? Ist das nur Zufall oder eine neue Zeitenwende, genau 50 Jahre später? Wie kann sich das Saarland weiter als identitätsstiftende Einheit im Herzen Europas behaupten?

Viele spannende Fragen, die Norbert Klein und Peter Stefan Herbst, die Chefredakteure von Saarländischem Rundfunk und Saarbrücker Zeitung, mit ihren beiden Gästen besprechen werden.

Im "SAARTALK". Am Donnerstag, 17. Mai, 20.15, im SR Fernsehen.

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