Schwere Knochen, David Schalko (Foto: Buchverlag)

David Schalko in der "BücherLese"

  25.04.2018 | 16:06 Uhr

In seinem neuen Roman „Schwere Knochen“, der im Mittelpunkt der Sendung "Bücherlese" am Mittwoch, 2. Mai, 19.15 Uhr, auf SR 2 KulturRadio steht, erzählt David Schalko von einer Gruppe Wiener Kleinganoven der Vorkriegszeit und wie sie zu den Großverbrechern der Nachkriegszeit wurden. Thibaud Schremser stellt das neue Werk vor.

Anfangs sind sie auf die „Evakuierung“ von Wohnungen spezialisiert. Sprich: in wenigen Stunden alles, selbst die Möbel, mitgehen lassen. 1938, am Tag des „Anschlusses“ evakuieren sie die Wohnung des „Nazi-Huber“. Dieser Coup wird ihnen zum Verhängnis. Sie werden in Konzentrationslagern zu Kapos gemacht und dadurch zu noch skrupelloseren Verbrechern. Mitreißend, in manchmal flapsigen, teils derben Worten und im Ton dessen, der genau weiß, wohin das alles führen wird, stellt der Autor die Bande um „den Krutzler, den Wessely, den Sikora und den Praschak“ vor.

David Schalko setzt in „Schwere Knochen“ nicht nur auf die Anziehungskraft von True Crime-Geschichten. Er erzählt nicht bloß die Taten der Bande nach, sondern stellt darüber hinaus die Frage, was der Nationalsozialismus und seine Herrschaft aus den Menschen gemacht hat. Denn die Ganoven kommen verändert zurück nach Wien. Sie haben dort gelernt, wieviel ein menschliches Leben Wert ist: nichts.

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