Aus dem Leben - "Axel Friedrich"
„Der Kerl muss weg!“ soll Kanzler Schröder gebrüllt haben. Gemeint war der lästige Abteilungsleiter Axel Friedrich im Umweltbundesamt, der die Autoindustrie – und den „Autokanzler“ – ständig wegen zu hoher Abgaswerte ihrer Produkte nervte. Seit zehn Jahren ist Axel Friedrich tatsächlich „weg“, aber als Unruheständler mit Insiderwissen weiter im Dienst der Luftreinheit unterwegs. Am Dienstag, 20. Februar, ist Friedrich zu Gast in der Radio-Talksendung „Aus dem Leben“ auf SR 3 Saarlandwelle. Mit Moderator Uwe Jäger spricht er von 20.04 bis 22.00 Uhr über Diesel, Autotests und Druck aus der Politik.
Der Abgasbetrug namhafter Autohersteller hat Axel Friedrich nicht überrascht. Im Gegenteil: er half, ihn aufzudecken. Mit Organisationen wie der Deutschen Umwelthilfe und dem International Council on Clean Transportation (ICCT) macht er das, was eigentlich die Aufgabe von Behörden ist: Autos auf ihren Schadstoffausstoß zu testen. Unter realen Bedingungen, nicht im Labor! Die USA nutzten die vom ICCT erhobenen Daten – der Rest ist bekannt. Der Industrie wirft Friedrich vor, schadstoffsenkende Technik zu verweigern. Es sei ein Leichtes, „sauberere“ Autos zu bauen. Auch „sauberere“ Diesel. Bis auf Weiteres testet Axel Friedrich also weiterhin Motoren – und kämpft als Aktivist gegen die, wie er sagt, mit Autoabgasen begangene „Körperverletzung mit Todesfolge“. Die SR 3-Hörer können wieder live mitdiskutieren.
Und zum Nachhören gibt es die Sendung als Podcast auf sr3.de.