Bundestag (Foto: dpa/Wolfgang Kumm)

Aus dem Leben - "Ulrich Rosar"

  31.01.2018 | 16:52 Uhr

„Schöner wählen“ heißt die Studie, die kürzlich viel Aufmerksamkeit bekam: bei der Bundestagswahl hatten „schöne“ Kandidaten klar die Nase vorn. Und nicht etwa zufällig, sondern gerade wegen ihrer Attraktivität. Professor Ulrich Rosar hatte den Effekt mit seinem Team für eben jene Studie gemessen.

Am Dienstag, 6. Februar, ist der Professor für Soziologie der Universität Düsseldorf von 20.04 bis 22.00 Uhr zu Gast auf SR 3 Saarlandwelle in „Aus dem Leben“. Mit SR 3-Moderatorin Nadine Thielen spricht er über den schönen Schein und wie dieser uns oft allzu sehr blendet.

Professor Rosar empfiehlt den Parteien dringend, wieder unterscheidbarer zu werden. Denn das Kriterium der Attraktivität schleicht sich in die Wahlkabinen ein, wenn andere Leitplanken fehlen. Und es basiert laut Rosar auf einem fatalen Zug von uns: wir trauen attraktiven Menschen einfach mehr zu. Und diskriminieren umgekehrt die weniger attraktiven. Deshalb müssen hässliche Fußballer auch mehr ackern als hübsche, um sich in die Herzen der Fans zu kicken – ebenfalls das Ergebnis einer Studie des Soziologie-Professors der Heinrich-Heine-Universität. Unter Soziologen übrigens galten Studien zu Effekten äußerer Schönheit lange als äußerst unattraktiv, aber Ulrich Rosar ließ sich vom Dünkel der Kollegen nicht abschrecken. Es wird Zeit, nachzudenken. Über Bewerbungsunterlagen ohne Fotos. Und Wahlplakate ohne Politiker-Porträts.

Die SR 3-Hörer können sich während der Sendung melden und live mitdiskutieren. Zum Nachhören gibt’s SR 3-„Aus dem Leben“ auch als Podcast auf sr3.de.

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