Logo der Sendung "Fortsetzung folgt" (Foto: Pixabay/B. Heitz)

Fortsetzung folgt ...mit Brigit Vanderbeke

  29.12.2017 | 09:49 Uhr

Birgit Vanderbeke untersucht in ihrem Essay "Aber die Sprache" die unterschiedlichen Einstellungen zur eigenen und zu Fremdsprachen von Franzosen und Deutschen. Zu hören am Freitag, 5. Januar, um 14.05 Uhr, in "Fortsetzung folgt …" auf SR 2 KulturRadio, gelesen von ihr selbst.

"Bekanntlich sind Fremdsprachen für die überwältigende Mehrheit der Franzosen etwas Ähnliches wie der Gang durchs Fegefeuer für Katholiken. Eine Mischung aus Furcht und Entsetzen befällt sie, sobald sie auch nur daran denken, eine nicht französische Sprache erlernen und im Ernstfall sogar auch noch anwenden zu müssen.

Das betrifft das Englische ebenso wie alle anderen Sprachen, wobei das Deutsche womöglich eine Steigerung des Fegefeuers darstellt, weil es als schwierig gilt und somit die Fremdsprachenpein als solche noch einmal beträchtlich verschärft. Deutsche hingegen lernen in ihren staatlichen Schulen – wenigstens behaupten die Statistiken das – Englisch. Irgendwie. Halbwegs praktikabel. Unvermeidlich auch, weil es auf die Deutschen niederprasselt, wo sie stehen und gehen. Manche nennen es Denglisch. In Frankreich, das wissen außerhalb des Landes nur wenige, steht Sprachpanscherei – zum Schutz der französischen Muttersprache – unter Strafe."

Zur Autorin

Die 1956 geborene Autorin lebt seit vielen Jahren in Südfrankreich. Ihren Essay schrieb sie für den im Conte-Verlag erschienenen Sammelband "Beziehungsstatus: kompliziert – 30 Blicke auf die deutsch-französischen Beziehungen".

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