Buchcover: Ken Bugul - Rivan (Foto: Buchverlag)

Mariétou Mbaye alias "Ken Bugul" in der Bücherlese am Mittwoch

  07.09.2017 | 14:48 Uhr

"Riwan oder der Sandweg" - im Gespräch mit der Autorin vorgestellt von Manfred Loimeier in der "BücherLese" am Mittwoch, 13. September, um 19.15 Uhr auf SR 2 KulturRadio.

Der Roman erzählt von der verzweifelten Suche der autofiktionalen Hauptfigur nach einer wiederhergestellten, geschlichteten und mit sich selbst versöhnten Identität. Sie reflektiert dabei in ungewöhnlich offener Weise über den Feminismus. Viele Vorurteile und aus Europa übernommene Ansichten über die Lebensbedingungen afrikanischer Frauen werden umgestürzt. In "Riwan oder der Sandweg" findet ein mutiges Nachdenken über afrikanische Traditionen, Polygamie, Monogamie, Entfremdung, Verführung, Leben und Tod statt. Der Roman wurde von einer afrikanischen Jury zu einem der 100 wichtigsten afrikanischen Bücher des 20. Jahrhunderts gewählt und mit dem wichtigsten afrikanischen Literaturpreis ausgezeichnet (Grand Prix Littéraire de l’Afrique Noire).

Die Autorin


Mariétou Mbaye alias "Ken Bugul" kam 1947 in einem isolierten Dorf im noch kolonisierten Senegal zur Welt. Ihr Vater war bei ihrer Geburt 85 Jahre alt. Als sie fünf ist, verlässt die Mutter den Haushalt – eine traumatisierende Erfahrung des Verlassenwerdens. Als erstes Mädchen ihrer Familie geht sie zur Schule und erhält 1971 ein Stipendium zum Studium in Belgien. In Europa entdeckt sie neue Ideologien und Freiheitsideen, die moderne Kunst, aber auch Drogen, Einsamkeit, Verachtung und Prostitution. Nach Jahren im Westen kehrt sie 1980 als 30-jährige zerstörte Frau in den Senegal zurück, wo sie wiederum von Familie und Gesellschaft als Verrückte zurückgewiesen wird. Sie lebt mit den Ausgestoßenen und fängt aus "therapeutischer Notwendigkeit" an, ihre Erfahrungen niederzuschreiben. Sie hat inzwischen zehn Romane veröffentlicht.

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