Zum Audio der "BücherLese" in der SR-Mediathek (Foto: SR)

Leo Perutz in der Bücherlese am Mittwoch

  13.07.2017 | 10:14 Uhr

Er bemühe sich immer, so hat Leo Perutz einmal bekannt, so zu schreiben, wie seine Großmutter ihm Geschichten erzählt habe. Diese Großmutter muss eine virtuose Erzählerin gewesen sein. Und dass die Bemühung des Enkels erfolgreich war, beweisen die Neuausgaben der Romane von Perutz im Wiener Zsolnay Verlag. Das jüngstes Beispiel: "Zwischen neun und neun", zuerst erschienen 1918, wird am Mittwoch, 5. Juli, um 19.15 Uhr auf SR 2 KulturRadio, vorgestellt.

Der mittellose Student Stanislaw Demba befindet sich auf der Flucht vor der Polizei, weil er versucht hat, einen aus der Bibliothek entwendeten Prachtband zu Geld zu machen. Sein Problem: Er ist entkommen, nachdem man ihm bereits Handschellen angelegt hatte. Im Laufe eines Tages – zwischen neun und neun – begegnet er auf seiner Odyssee durch das Wien der kaiserlich und königlichen Monarchie behäbigen Kleinbürgern, versponnenen Gelehrten, kleinen Angestellten, gerissenen Händlern und Hehlern, Spielern und verlorenen Existenzen, die in Bars und Kaffeehäusern ihr Dasein fristen. Stunde um Stunde wird ihm die Welt, in der er sich bewegt, zusehends zu einem Labyrinth des Schreckens, zu einer unheimlichen und zugleich grotesk-komischen Alptraumlandschaft. Ein irrwitziger Schelmenroman aus dem Wien der kaiserlich und königlichen Monarchie.

Die "BücherLese" am kommenden Mittwoch, 19. Juli, um 19.15 Uhr auf SR 2 KulturRadio: Leo Perutz: „Zwischen neun und neun“ – vorgestellt von Jörg W. Gronius

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