Pegida-Kundgebung in Dresden  (Foto: dpa)

Die Reportage am Samstag - "Angriff auf die Demokratie"

  12.06.2017 | 09:20 Uhr

In Sachsen keimte Pegida auf, in Sachsen gibt es besonders viele Übergriffe auf Flüchtlinge, und in Sachsen werden jetzt besonders häufig Amts-und Mandatsträger attackiert. Vor allem Politiker der Linkspartei und der AfD sind Ziele von Morddrohungen und Überfällen. Was steckt hinter dieser feigen Wut? Unser Thema ab 17.30 Uhr auf SR 2 KulturRadio.

Leipzig-Grünau. Direkt am Eingang einer neuen Einkaufspassage befindet sich das Bürgerbüro der AfD. Obwohl es draußen kalt ist, steht die Tür weit offen. Die Reporterin bemerkt sofort, dass es in den Räumen stinkt. Buttersäure, erklärt Uwe Wurlitzer, Abgeordneter der AfD im sächsischen Landtag und auch Generalsekretär seiner Partei. Wer die Fensterscheibe eingeschlagen und die stinkende Buttersäure ins Bürgerbüro geschleudert hat, konnte nicht ermittelt werden.

Derzeit ist Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, FDP, immer von einer Riege schwer bewaffneter Polizisten umgeben. Via Facebook hat er eine Morddrohung bekommen. Zur Zerstörung 1945 hatte Himbert unmissverständlich klar gemacht, dass Dresden keine "unschuldige" Stadt gewesen war, sondern Teil des Nazi-Regimes. Das hat offensichtlich die Wut gegen ihn ausgelöst.
Chemnitz, die drittgrößte Stadt in Sachsen. Im Stadtteil "Sonneberg" befand sich das Bürgerbüro von Susanne Schaper. Die gelernte Krankenschwester sitzt für die Partei Die Linke im Stadtrat und im Landtag. Ihr Bürgerbüro ist inzwischen leergeräumt. Der Besitzer hat gekündigt, denn er sorgte sich um die Sicherheit der Wohnungsmieter im Haus. Mehr als 20 Anschläge gab es, tote Tiere und Fäkalien wurden hineingeworfen, Hakenkreuze geschmiert. Dazu wurde die Politikerin noch im Internet angepöbelt.

"Angriff auf die Demokratie – In Sachsen fürchten sich immer mehr Politiker", eine Reportage von Alexandra Gerlach am Samstag, 17. Juni, 17.30 Uhr, auf SR 2 KulturRadio.

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