Buchcover: Peter Nadas - Parallel-Geschichten (Foto: Buchverlag)

Peter Nadas in Literatur im Gespräch

  02.06.2017 | 13:52 Uhr

In Péter Nádas' Roman "Parallelgeschichten" geht es um die Budapester Familie Demén, deren persönliche Schicksale mit der ungarischen und deutschen Vergangenheit verknüpft werden. Mehr darüber in "Literatur im Gespräch" am Dienstag, 6. Juni, ab 20.04 Uhr auf SR 2 KulturRadio.

Mehr als zwanzig Jahre nach seinem "Buch der Erinnerung" legte der ungarische Schriftsteller Péter Nádas sein opus maximum, den Roman "Parallelgeschichten" vor. 1989, im Jahr des Mauerfalls, findet der Student Döhring beim Joggen im Berliner Tiergarten eine Leiche. Mit dieser Krimi-Szene beginnt der Roman, eröffnet zugleich aber auch die weitgespannte Suche nach dem düsteren Geheimnis einer Familie.

Es ist die Geschichte der Budapester Familie Demén und ihrer Freunde, deren persönliche Schicksale mit der ungarischen und deutschen Vergangenheit verknüpft werden. Die historischen Markierungen sind die ungarische Revolution 1956, die nachrevolutionäre Zeit, der ungarische Nationalfeiertag am 15. März 1961 und, rückblickend, die Deportation der ungarischen Juden 1944/45 und die Vorkriegszeit der dreißiger Jahre in Berlin. Die eine große Metaerzählung des Romans jedoch bilden die Geschichten der Körper, die für Nádas zum Schauplatz der Ereignisse werden. Der männliche und weibliche Körper und seine Sexualität prägen die Lebenswirklichkeit der Personen, sie sind das "glühende Magma", das "in der Tiefe ihrer Seele oder ihres Geistes ruhende Zündmaterial", das die Parallelgeschichten zur Explosion bringt.

"Parallelgeschichten" von Peter Nadas in "Literatur im Gespräch" am Dienstag, 6. Juni, 20.04 Uhr, auf SR 2 KulturRadio. Lesung und Gespräch, Gesprächspartner ist Ralph Schock.

Zum Autor

Péter Nádas, 1942 in Budapest geboren, hat 18 Jahre an seinem neuen Roman gearbeitet. Er erhielt u.a. 1991 den Österreichischen Staatspreis für Literatur, 1992 den Kossuth-Preis, 1995 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, 2003 den Franz-Kafka-Literaturpreis und 2014 den Würth-Preis für Europäische Literatur.

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