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SAARTHEMA am Donnerstag

"Neue Heimat an der Saar? Geflüchtete zwischen Integration und Resignation"

  31.03.2017 | 14:12 Uhr

Der Film von Lars Ohlinger und Peter Sauer, der dokumentiert, wie Geflüchtete, ihre Helfer, Unternehmen und die Politik mit der neuen Situation im Saarland umgehen. Er zeigt ermutigende Beispiele von Integration. Und welche Hürden noch zu nehmen sind, um die Resignation zu überwinden.

Im vergangenen Jahr hatte die hohe Zahl der Krisenflüchtlinge über viele Monate die Schlagzeilen bestimmt. 2017 hat sich die Lage auf den ersten Blick fast wieder normalisiert. Nur noch durchschnittlich rund 300 Personen kommen pro Monat im Aufnahmelager Lebach an und suchen hier Hilfe.

Aber jetzt erst beginnt die eigentliche Arbeit für die neu angekommenen Menschen und ihre hauptberuflichen oder ehrenamtlichen Unterstützer. Zum Beispiel in den Schulen. Seit Ende 2015 hat sich die Zahl der Flüchtlingskinder auf etwas mehr als 2.500 an den Grundschulen verdoppelt. An den Gemeinschaftsschulen und Gymnasien sind die Zahlen auch stark gestiegen; insgesamt sollen es aktuell etwa 7.000 Kinder und Teenager sein. Der Deutschunterricht ist für sie besonders wichtig, weil sie häufig auch für ihre Familien dolmetschen und so zur Integration beitragen.

Motivation hoch - Hürden auch

Auch die Wirtschaftsverbände und die Unternehmen bemühen sich, die Angekommenen zu integrieren und ihnen Arbeit zu verschaffen – falls die Sprachkenntnisse es schon zulassen. Aber noch immer gibt es Wartelisten für Sprachkurse. Die Motivation bei ihnen ist hoch, aber die Hürden sind es auch. Zum Beispiel hohe Technikanforderungen im Berufsleben. Einige Geflüchtete haben sich inzwischen selbstständig gemacht – ihre Beispiele machen Mut. Die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes schätzt, dass die überwiegende Mehrzahl der Flüchtlinge etwa sechs bis acht Jahre braucht, um wirklich auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Doch viele der Syrer, Eritreer oder Sudanesen wollen und müssen gleich einen Job finden, denn Familienangehörige, die sich in anderen Ländern befinden oder noch auf der Flucht sind, warten dringend auf finanzielle Hilfe der im vermeintlichen deutschen Paradies Angekommenen. Frust und Depressionen sind da fast schon vorprogrammiert, wenn der ersehnte Arbeitsplatz nicht gefunden wird.

Probleme und Lösungsansätze bei der Integration

Ein ganz wichtiges Thema, das oft übersehen wird: Viele Menschen bringen schwere Verletzungen der Psyche mit. An der Winterbergklinik hat ein Team ein neues Betreuungsprogramm zur Hilfe und Stressbewältigung entwickelt. Doch eigentlich stehen sie erst am Anfang ihrer Arbeit, denn es gibt viel zu wenige Plätze in ihrem Betreuungsheim.

Im Anschluss an den Film "Neue Heimat an der Saar? – Geflüchtete zwischen Integration und Resignation" diskutieren Verantwortliche und Betroffene 15 Minuten über noch bestehende Probleme und Lösungsansätze bei der Integration. Wie denken die Saarländer über die Zugezogenen? Wie lange wird es dauern, bis die meisten Geflüchteten arbeiten können und dürfen? Welche Sofortmaßnahmen sind denkbar?

Zu sehen, am Donnerstag, den 6. April, um 20.15 Uhr, im SR Fernsehen.

Ein Film von Lars Ohlinger und Peter Sauer.

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