Ausgabe von Lebensmitteln an Bürger bei einer Tafel. (Foto: dpa)

"Land und Leute": "Brot, Gemeinschaft, Kultur - Die Arbeit der Saarbrücker Tafel"

  09.03.2017 | 12:43 Uhr

In Deutschland bekämpfen 900 Tafeln die Armut, eine davon auch in Saarbrücken. Sie sind eine der größten sozialen Bewegungen im Land. Anstelle des Staates engagieren sich sechzigtausend Menschen, damit zwei Millionen der Ärmsten etwas besser leben können. Ein Feature über die Arbeit der Saarbrücker Tafel von Gabi Heleen Bollinger, zu hören am Sonntag, 12. März, um 12.30 Uhr auf SR 3 Saarlandwelle.

In Saarbrücken Burbach verteilen ehrenamtliche Helfer wöchentlich mehr als 20 Tonnen Lebensmittel. Doch die Armut wächst. Im Regionalverband Saarbrücken müssen mehr als vierundfünfzigtausend (54.000) Menschen von staatlicher Unterstützung leben. Seit 2012 ist das ein Anstieg von nahezu 8 %. Die einhundertzwanzig ehrenamtlichen Mitarbeiter stoßen an die Grenzen ihres Leistungsvermögens. Die Folge: Seit 2017 können die Berechtigten der Saarbrücker Tafel nicht mehr wöchentlich sondern nur noch alle vierzehn Tage Lebensmittel abholen. Es scheint, so sagen die Helfer, der Staat habe die Tafeln einfach in die soziale Versorgung der Bevölkerung mit einbezogen. Freiwillige übernehmen die Aufgabe des Staates, sorgen sich um soziale Gerechtigkeit, arbeiten unentgeltlich, helfen mit, die Armut in ihrer Stadt zu lindern. Von Montag bis Samstag jeweils acht Stunden in der Saarbrücker Tafel. Eine Sisyphusarbeit, derer sie nicht müde werden. Was die Ehrenamtlichen ihren Kunden allerdings noch zu bieten haben, ist mehr als das so notwendige Lebensmittelpaket.

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