ARD Doku: "Schuften für den Erzfeind". Deutsche Kriegsgefangene in Frankreich. (Foto: Cinétévé)

Schuften für den Erzfeind - Frankreich und seine deutschen Kriegsgefangenen

Geschichte im Ersten

  18.01.2017 | 09:50 Uhr

Es ist eines der dunkelsten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte - in der Zeit von 1944 - 1948 mussten fast eine Millionen Deutsche in französischer Kriegsgefangenschaft Wiedergutmachung für Deutsche Kriegsschuld leisten. Der Film lässt Betroffene zu Wort kommen und zeichnet ihre bewegenden Schicksale nach. Zu sehen am Montag, 23. Januar, 23:30 im Ersten.

Nahezu eine Million Deutsche befinden sich zwischen 1944 und 1948 in Frankreich in Kriegsgefangenschaft, wo sie der Willkür ihrer Bewacher ausgeliefert sind. Oft sind Hunger und Einsamkeit ihr Preis, viele zahlen mit dem Leben. Während dieser Jahre bekommen die als „boches“ geächteten Deutschen den Hass der Bevölkerung zu spüren, die während der Besatzungsjahre ihrer Macht ausgeliefert war.

Den Erzfeind akzeptieren

Man zwingt die Gefangenen, beim Wiederaufbau des Landes zu helfen, das sie zuvor zerstört hatten. Es beginnt eine einzigartige menschliche Belastungsprobe, bei der Hunger, schlechte Behandlung und Tod den Alltag bestimmen, aber auch ein ungewöhnliches Zusammenleben, bei dem jeder nach und nach lernen wird, seinen Erzfeind zu akzeptieren.

Diese Zeit in dem mit den Herausforderungen des Wiederaufbaus konfrontierten Frankreich hat sich bei Heinz, Werner, Ekkehard und den anderen Gefangenen tief in die Erinnerung eingegraben. Nie haben sie darüber gesprochen. Zum ersten Mal erzählen sie – 70 Jahre danach.

Verschwiegenes Kapitel der deutsch-französischen Geschichte

Im Auftrag von Saarländischem Rundfunk und France Télévions-France2 haben ein französisches Team und die französische Produktionsfirma Cinétévé diese Dokumentation für das deutsche und französische Fernsehen realisiert. Dieses lange auf beiden Seiten des Rheins verschwiegene Kapitel der deutsch-französischen Geschichte wird in dieser Form zum ersten Mal in Frankreich und in Deutschland aufgearbeitet.

Am Montag, 23. Januar, 23.30 Uhr, vom SR im Ersten. Ein Film von Fabien Théofilakis und Philippe Tourancheau.

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