Logo der Sendung "Fortsetzung folgt" (Foto: Pixabay/B. Heitz)

Lutz Rathenow in "Fortsetzung folgt…"

  21.11.2016 | 11:54 Uhr

Am Donnerstag, 24. November, hören Sie nach den 14.00-Uhr-Nachrichten den ersten von zwei Teilen der Erinnerungen von Lutz Rathenow zum 60. Geburtstag des SR, gelesen vom Autor selbst. Die Sendung gibt's hinterher auch knapp 24 Stunden lang in der SR-Mediathek!

Der 1952 in Jena geborene Autor geriet schon während seines Studiums in Konflikt mit den Behörden der DDR. Publizieren konnte Rathenow bis 1989 nur in der Bundesrepublik. Seine kritische Haltung gegenüber der DDR wurde stark von westlicher Musik beeinflusst, vor allem von Pop-Sendungen des Saarländischen Rundfunks:

„Wahrscheinlich wäre ich ohne die Europawelle Saar später kein Dissident geworden. Dafür waren also der Westen an sich und Saarbrücken im Besonderen verantwortlich. Der selbstbewusst fröhliche Ton des Moderators steckte an: die Stimme Saarbrückens als Stimme des Westens, der zuallererst einmal der Nicht-Osten war. Ich hatte ja nichts gegen die DDR. Ich hatte aber etwas gegen ein Land, das mir solche Rundfunksendungen vorenthielt. Und dann die Reiserufe. Menschen, die von Spanien oder Italien aus einmal zu Hause anklingeln sollten. Saarbrücken als Tor zur Welt, die für mich nur per Funk, als Hörer durchschreitbar war. Die von Saarbrücken aus gesendeten Platten konnte ich nicht kaufen, die Fotos von den Gruppen durfte ich nicht besitzen, an der Abstimmung über die Hitparade sollten wir uns als Thüringer Schüler nicht beteiligen. Ich schrieb mehrmals nach Saarbrücken und erhielt nie eine Antwort. Der Weg war lang und ich dachte bei den ersten Briefen noch nicht, dass es die Staatssicherheit sein könnte, die den Postaussortierer spielte.“

„Ohne die Europawelle Saar wäre ich kein Dissident geworden“ von Lutz Rathenow in „Fortsetzung folgt…“ am Donnerstag, 24. November, und Freitag, 25. November, jeweils um 14.05 Uhr Uhr auf SR 2 KulturRadio, in zwei Teilen gelesen vom Autor selbst.

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