Logo der Sendung "Fortsetzung folgt" (Foto: Pixabay/B. Heitz)

Vier BBC-Ansprachen von 1943 und 1944 in „Fortsetzung folgt …“

  21.11.2016 | 11:23 Uhr

Am Mittwoch hören Sie nach den 14.00-Uhr-Nachrichten die vier kurzen BBC-Ansprachen Thomas Manns an die deutschen Hörer aus den Kriegsjahren 1943/44. Die Sendung gibt's hinterher auch knapp 24 Stunden lang in der SR-Mediathek!

Nie vorher oder nachher gab es eine vergleichbare direkte Einmischung von Thomas Mann in die aktuelle Politik. Aus dem amerikanischen Exil attackierte er über den deutschsprachigen Dienst der BBC in außerordentlich heftiger Weise die braunen Barbaren in Deutschland. Er schreckte auch vor biblischer Verdammung nicht zurück. Immer wieder versuchte er als Gegner der sogenannten Kollektivschuldthese den Unterschied zwischen der deutschen Bevölkerung und dem NS-Regime zu herauszustellen.

Bereits sehr früh, schon 1942, sprach er die systematische Ermordung der Juden an. Elf dieser Reden aus der Zeit von 1941 bis 1945 haben sich erhalten. Sie werden jeweils eingeleitet von dem akustischen Erkennungssignal der deutschsprachigen BBC-Sendungen, dem mehrfach wiederholten, aufwühlenden Einleitungsmotiv aus Beethovens Fünfter Sinfonie, gespielt auf einer Pauke. Für die Sendung „Fortsetzung folgt …“ am Mittwoch, 23. November, 14.05 Uhr hat die Literaturdedaktion vier Reden von Januar, August und Oktober 1943 sowie vom Mai 1944 ausgewählt, gesprochen von Thomas Mann selbst.

Über den Autor

Thomas Mann (1875 – 1955) lebte von 1933 an im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in Südfrankreich, ab 1938 in den USA, deren Staatsbürgerschaft er 1944 erhielt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er nicht nach Europa zurück, erst 1952 reiste er in die Schweiz, wo er bis zu seinem Tode lebte.

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