Winfried Georg Sebald  (Foto: dpa)

"Erinnerungen an W. G. Sebald" - "Literatur im Gespräch" am Dienstag

  13.10.2016 | 08:52 Uhr

Am 26. Januar 2016 veranstaltete der Saarländische Rundfunk unter dem Titel „Je stärker die Gabe der Erinnerung, desto größer die metaphysische Unruhe“ einen Themenabend über den Schriftsteller W. G. Sebald (1944 – 2001). Damals waren einige der raren O-Ton-Aufnahmen des Autors zu hören, und Kollegen und Freunde erinnerten sich an ihn. In „Literatur im Gespräch“ am Dienstag, 18. Oktober, 20.04 Uhr, auf SR 2 KulturRadio kommen nun weitere Freunde und Bekannte zu Wort, unter anderem die Berliner Schriftstellerin Sigrid Damm sowie Wolfgang Hörner, der heutige Leiter des Galiani-Verlags.

Für das Werk Sebalds ist wie bei kaum einem anderen zeitgenössischen Autor das Spannungsverhältnis von Fakten und Fiktion charakteristisch. Immer wieder lässt er vorsätzlich im Unklaren, in welcher Beziehung Autor, Erzähler und literarische Protagonisten zueinander stehen. Die Perspektiven überlagern oder durchdringen einander, ergänzen oder spiegeln sich oder scheinen vollkommen konträr.

Winfried Georg Sebald wurde 1944 in Wertach im Allgäu geboren. Weil ihm seine Vornamen belastet erschienen, ließ er sich von seinen Freunden Max nennen. Er studierte Germanistik und Anglistik in Freiburg und Fribourg. Von 1970 bis zu seinem Tod 2001 lehrte er an der University of East Anglia in Norwich, zuerst als Dozent, später als Professor für europäische Literatur. Er veröffentlichte eine Reihe von kontrovers diskutierten germanistischen Arbeiten (etwa zu Carl Sternheim, Alfred Döblin und Alfred Andersch). 1988 erschien seine erste literarische Veröffentlichung („Nach der Natur – Elementargedicht“). Es folgten die Bände „Schwindel, Gefühle“, „Die Ausgewanderten“, „Die Ringe des Saturn“ und zuletzt „Austerlitz“ (2001). Am 14. Januar 2001 starb Sebald bei einem Autounfall in der Nähe von Norwich. Im englischsprachigen Raum gehört er zu den angesehensten deutschsprachigen Autoren. Nach seinem Tod wurde bekannt, dass er in der engeren Auswahl für den Nobelpreis gestanden hatte.

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