Istanbul, Tiefengrammatik einer Stadt

Seit vielen Jahren ist die Dichterin Barbara Köhler, 1959 in Burgstädt geboren, eine Expertin für die literarische Grenzüberschreitung und die Vermischung der Gattungen. Bücher wie „Blue Box“ (1995) und „Niemands Frau“ (2007) inszenierten den Zusammenprall von Sprache und Macht und den Kampf um Selbstbehauptung als sprachliche Zerreißprobe. „Neufundland“ (2012) changierte zwischen Reiseerzählung und lyrischer Wörter-Recherche: eine fein ineinander verwobene Textur aus Erzählungen, Gedichten, sprachgeschichtlichen Exkursionen und kleinen grammatischen Fallgeschichten.

Ihr jüngstes Werk „Istanbul, zusehends“, für das sie mit dem Peter-Huchel-Preis des Landes Baden-Württemberg und des SWR ausgezeichnet worden ist, inszeniert nun die Erkundung einer Stadt als symbiotische Suchbewegung von Poesie und Fotografie. Ein aufregendes, aber auch ästhetisch riskantes „Eyecatching“.

„Istanbul, Tiefengrammatik einer Stadt“, ein Porträt der Huchel-Preisträgerin Barbara Köhler von Michael Braun in der „BücherLese“ am Mittwoch, 30. März, 19.15 Uhr, auf SR 2 KulturRadio.