Carsten Wiemann (Foto: imago/Becker&Bredel)

Mettlacher Bürgermeister Wiemann tritt zurück

  03.02.2016 | 17:15 Uhr

Nach Vorwürfen gegen SPD-Kommunalpolitiker, durch ein Immobiliengeschäft von der Flüchtlingskrise profitiert zu haben, ist der Bürgermeister der nord-saarländischen Gemeinde Mettlach zurückgetreten. Carsten Wiemann erklärte am Mittwoch, er wolle mit seinem Schritt weiteren Schaden von seiner Familie, der Gemeinde und seiner Partei abwenden.

Gleichzeitig räumte Wiemann ein, unbenommen einer rechtlichen Bewertung sehe er sein eigenes Verhalten selbstkritisch. Hintergrund sind Vorgänge beim Verkauf eines ehemaligen Hotels im Ortsteil Saarhölzbach. Nach Recherchen des Saarländischen Rundfunks hat die Gemeinde das Gebäude günstig an eine Gesellschaft verkauft, bei der Wiemanns Frau und der inzwischen ebenfalls zurückgetretene Vorsitzende der SPD-Fraktion im Gemeinderat zumindest zeitweise Teilhaber waren. Gleichzeitig sollen andere Interessenten abgewimmelt worden sein.

Nach dem Verkauf mietete die Gemeinde das Gebäude zur Unterbringung von Flüchtlingen zurück. In das Geschäft ist auch ein ehemaliger SPD-Landtagsabgeordneter verwickelt, der gleichzeitig Geschäftsführer bei der Immobilienfirma und Mitglied im Verwaltungsrat der örtlichen Sparkasse ist. Sowohl die Kommunalaufsicht als auch die Staatsanwaltschaft ermitteln in dem Fall.

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