Fortsetzung folgt…: "Lenz"
von Georg Büchner
Am Donnerstag, 7. Januar, hören Sie ab 14.05 Uhr den ersten von drei Teilen der Erzählung "Lenz" von Georg Büchner, einen der Schlüsseltexte der literarischen Moderne. Es liest Charles Wirths. Die Sendung gibt's hinterher auch für knapp 24 Stunden in der SR-Mediathek.
Georg Büchner, am 17. Oktober 1813 im hessischen Goddelau geboren und am 19. Februar 1837 in Zürich gestorben, war einer der bedeutendsten Dramatiker des 19. Jahrhunderts. Seine Dramen „Dantons Tod“, „Woyzeck“ und „Leonce und Lena“, teils verstümmelt zu Büchners Lebzeiten erschienen, teils posthum publiziert, wirkten tief ins 20. Jahrhundert hinein und beeinflussten die expressionistischen Dramatiker Wedekind und Brecht sowie Musiker wie Alban Berg.
Büchners Werk ist nur schmal, da er schon mit 23 Jahren im Schweizer Exil an Typhus starb. Seine Erzählung „Lenz“ gehört zu den aufregendsten Prosawerken in deutscher Sprache. Die Novelle, vermutlich ein Fragment, wurde 1839 posthum publiziert. Der um 1835 entstandene Text beschreibt den Besuch des psychisch kranken Sturm- und Drangdichters Jakob Michael Reinhold Lenz bei dem protestantischen Pfarrer Johann Friedrich Oberlin in dem elsässischen Dorf Waldersbach. Dort erleidet Lenz mehrere psychotische Schübe, die Oberlin genau festhält – Aufzeichnungen, die Büchner später umfänglich auswertete. Die Erzählung Büchners ist einer der Schlüsseltexte der literarischen Moderne.
Die Flugschrift „Der hessische Landbote“ verfasste der Autor 1834 im Alter von 21 Jahren. Es ist ein Pamphlet gegen die sozialen Missstände der Zeit („Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“). Die angegriffene Obrigkeit reagierte heftig: Büchner wurde steckbrieflich gesucht, er konnte aber 1835 über die französische Grenze nach Straßburg fliehen.
In "Fortsetzung folgt…" ab Donnerstag, 7. Januar, jeweils ab 14.05 Uhr, auf SR 2 KulturRadio. In drei Teilen gelesen von Charles Wirths.