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"Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis" 2013

  02.07.2013 | 15:12 Uhr

Der "Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis" ist in diesem Jahr an den Übersetzer Jürgen Ritte verliehen worden. Damit werden seine Übertragungen französischer Autoren geehrt. Die Verleihung findet am Montag, 9. September um 19 Uhr im Studio Eins des Saarländischen Rundfunks auf dem Saarbrücker Halberg statt.

Eine gemeinsame Pressemitteilung der Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar), der Stadt Sulzbach und des Saarländischen Rundfunks:

Der mit 10.000 Euro dotierte Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis der Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustríe des Saarlandes (Stiftung ME Saar), der Stadt Sulzbach und des Saarländischen Rundfunks geht im Jahr 2013 an den Übersetzer Jürgen Ritte. Seine Übertragungen französischer Autoren lobte die Jury als feinfühlig, subtil und elegant.

Über den Preis

SR-Intendant Prof. Thomas Kleist sagte zum "Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis": "Mit der Übertragung in die andere Sprache beginnt das Verstehen und das "Verstanden-Werden". Beides sind Grundvoraussetzungen für einen Dialog, in diesem Fall zwischen Deutschen und Franzosen. Der SR fördert diesen Preis für herausragende Übersetzerleistungen, weil wir uns auf Grund unserer geographischen Lage und der daraus erwachsenen historischen Prägung - als Sender der Verständigung zwischen den Ländern, die in unserer Großregion aufeinandertreffen, sehen."

Die Jury des Eugen-Helmlé-Übersetzerpreises 2013 bestand aus den Übersetzern Irène Kuhn und Gernot Krämer sowie SR-Literaturredakteur Ralph Schock.

Über den Preisträger

Seit Mitte der 80er Jahre ist der 1956 in Köln geborene und seit langem in Paris lebende Autor und Wissenschaftler Jürgen Ritte als Übersetzer tätig. Er hat Werke unter anderem von Albert Cohen, Joseph Delteil, Pierre Mac Orlan, Paul Morand, Edmond Jabès, Patrick Deville, Marcel Bénabou, Olivier Rolin, Georges Perec, Hervé Le Tellier und Marcel Proust übertragen.

Die zusammen mit seiner Frau Romy Ritte entstandenen Übersetzungen der beiden Romane "Neun Tage in Lissabon" und "Kein Wort mehr über Liebe" von Hervé Le Tellier haben diesen bedeutenden französischen Schriftsteller einem breiten Leserkreis in Deutschland bekannt gemacht.

Mehrfach hat sich Jürgen Ritte auch mit theoretischen Fragen des Übersetzens beschäftigt. Wie seinerzeit Eugen Helmlé, so widmet er sich mit besonderer Aufmerksamkeit den Werken der sprachspielerisch-experimentellen Autoren der literarischen Vereinigung OULIPO, eines 1960 gegründeten Kreises von Autoren, deren Ziel die sprachliche Erweiterung durch formale Zwänge ("contraintes") ist. Bekanntestes Beispiel: "La Disparition", der e-lose Roman von Georges Perec.

Ritte wurde mit einer Arbeit über die Literarästhetik Georges Perecs promoviert, er habilitierte sich 2007 an der Université de la Sorbonne Nouvelle in Paris und ist dort Professor für deutsche Literatur und interkulturelle Studien. Er war Mitbegründer der deutschen Marcel-Proust-Gesellschaft und ist zur Zeit Vizepräsident der französischen Übersetzervereinigung ATLAS und des Collège International des Traducteurs Littéraires in Arles.

Die Preisverleihung

Zur Preisverleihung wird der französische Autor Hervé LeTellier anreisen und mit seinem Übersetzer ein vergnügliches deutsch-französisches „potpourri oulipien“ kredenzen.

Die Preisverleihung findet am Montag, den 9. September 2013, 19 Uhr, im Studio Eins des Saarländischen Rundfunks auf dem Saarbrücker Halberg statt.

Bisherige Preisträger

Die bisherigen Preisträger waren Tobias Scheffel (2005), Claude Riehl (2006), Andrea Spingler (2007), Nicole Bary (2008), Lis Künzli (2009), Olivier LeLay (2010), Holger Fock und Sabine Müller (2011) sowie Alain Lance und Renate Lance-Otterbein (2012).

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