Vier Jungs sitzen nebeneinander ohne T-Shirt auf der Couch (Foto: picture alliance/dpa/Constantin Film)

SR-Preis für Levy Rico Arcos in „Sonne und Beton“

  04.11.2023 | 09:43 Uhr

Der Preis des Saarländischen Rundfunks beim Günter Rohrbach Filmpreis 2023 geht an Levy Rico Arcos für seine schauspielerische Leistung in dem Film „Sonne und Beton“ (Regie: David Wnendt). Die Auszeichnung wurde am Freitag, 4. November, in der Industriekultur-Kulisse der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen im Rahmen einer festlichen Gala verliehen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

In der Begründung der Preisträgerjury heißt es: „Um die Geschichte möglichst realistisch und nachvollziehbar umzusetzen, setzten die Filmemacher nicht nur auf das Drehen in Original-Kulisse im Bezirk Neukölln, sondern auch auf eine zuvor groß angelegte Casting-Phase. Über 5.000 Jugendliche hatten sich selbst beworben oder wurden von Streetcastern entdeckt und durch mehrere Runden geschickt – die Arbeit wurde belohnt.

Am Ende setzten sich Levy Rico Arcos (Lukas), Vincent Wiemer (Julius), Rafael Luis Klein-Heßling (Gino) und Aaron Maldonado-Morales (Sanchez) durch, die allesamt zum ersten Mal vor der Kamera standen – und ein überzeugendes Kinodebüt geben. Es sind junge, unverbrauchte Gesichter, sie wirken glaubhaft, verleihen ihren Rollen, die sie vor unterschiedliche Herausforderungen stellen, Kraft und Spannung. Lobrecht und Wnendt ist es gelungen, die Romangeschichte für den Film zu verdichten und um neue Aspekte zu erweitern. Die debütierenden Hauptdarsteller bringen die vier Jungs mit ihren Ängsten, ihrer Wut und ihrer Verletzlichkeit wunderbar auf die Leinwand – allen voran Levy Rico Arcos.“

Zum Inhalt

Berlin-Gropiusstadt im Rekordsommer 2003. In den Parks stinkt es nach Hundescheiße, überall Scherben, in den Ecken stehen Dealer. Wer hier lebt, ist Gangster oder Opfer. Lukas (Levy Rico Arcos), Gino (Rafael Luis Klein-Heßling) und Julius (Vincent Wiemer) sind solche Opfer. Kein Geld fürs Schwimmbad, kein Glück in der Liebe und nur Stress zu Hause. Als sie im Park Gras kaufen wollen, geraten sie zwischen rivalisierende Dealer. Die verprügeln Lukas und wollen 500 Euro Schutzgeld. Wie soll Lukas das Geld auftreiben? Sein neuer Klassenkamerad Sanchez (Aaron Maldonado-Morales) hat eine Idee: Einfach in die Schule einbrechen, die neuen Computer aus dem Lager schleppen und verkaufen. Dann sind sie alle Geldsorgen los. Der Plan gelingt. Fast.

Zur Jury

Die Preisträgerjury 2023 bestand neben dem Jurypräsidenten Michael Bully Herbig aus Julia Koschitz (Schauspielerin), Andrea Etspüler (Saarländischer Rundfunk), Thomas Reinhardt (Saarbrücker Zeitung), Uli Aselmann (die film gmbh), Ulrich Höcherl (Blickpunkt: Film) und dem Vorsitzenden der Günter Rohrbach Filmpreis Stiftung, Jürgen Fried.

Zur Person: Dr. Günter Rohrbach

Prof. Dr. Günter Rohrbach zählt zu den erfolgreichsten Filmproduzenten in Deutschland. Mit Filmen von Format wurde er im Laufe seiner fünf Jahrzehnte umfassenden Karriere einer der wagemutigsten, innovativsten und einflussreichsten Produzenten. Sein Weg vom Redakteur des WDR über den Studiochef der Bavaria und Professor an der HFF München zum Präsidenten und jetzigen Ehrenpräsidenten der Deutschen Filmakademie führte.

Seit 1961 hat er Film- und Fernseharbeiten von Weltruf produziert, junge Talente gefordert, mit Studioarbeiten Maßstäbe gesetzt und die heimische Filmindustrie wohlwollend kritisch begleitet. Zu seinen Filmen zählen internationale Erfolgsproduktionen wie „Das Boot", „Die unendliche Geschichte" und „Die weise Massai", Hohepunkte der Fernsehgeschichte wie „Berlin Alexanderplatz" und nationale Kinohits wie „Die Apothekerin", „Rennschwein Rudi Russel" und „Schtonk".

Der nach dem gebürtigen Neunkircher benannte Preis wurde 2011 zum ersten Mal vergeben. Am Wettbewerb können Spielfilme mit einer Länge von mindestens 80 Minuten teilnehmen, die in den Themenbereich „Arbeitswelt und Gesellschaft“ gehören.

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