Die deutsche Übersetzerin Nicola Denis (Foto: Hervé Morand)

Gemeinsame Lesung von Adèle Rosenfeld und ihrer prämierten Übersetzerin Nicola Denis

während der Preisverleihung am Donnerstag, 7. September

  31.08.2023 | 10:40 Uhr

Die französische Autorin Adèle Rosenfeld kommt anlässlich der Verleihung des Eugen Helmlé Übersetzerpreises 2023 an ihre Übersetzerin Nicola Denis am Donnerstag, 7. September, ins Saarland.

Am Abend der Preisverleihung liest sie gemeinsam mit der prämierten Übersetzerin um 19.00 Uhr in der Aula in Sulzbach aus ihrem Werk. Laudator des Abends ist der bekannte Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel.

„Quallen haben keine Ohren“, so heißt das Debüt der 1986 geborenen Pariser Autorin Adèle Rosenfeld, das Nicola Denis ins Deutsche übertragen hat. Der Roman erzählt von Louise, die seit ihrer Kindheit nahezu taub ist. Was sie nicht richtig hören kann, versucht sie von den Lippen ihrer Gesprächspartner abzulesen. Wenn das misslingt, füllt sie die Lücken mit ihrer Fantasie. Nach und nach erschafft sich Louise eine Parallelwelt mit skurrilem Personaltableau: ein Soldat der Grande Guerre, ein Hund namens Zirrus und eine launische Botanikerin. Als Louise ihr schwindendes natürliches Gehör durch ein Implantat ersetzen soll, steht eine schwierige Entscheidung an.

Adèle Rosenfeld und Nicola Denis lesen zweisprachig aus dem Roman, der am Montgag, 11. September, bei Suhrkamp erscheinen wird und sprechen mit Tilla Fuchs über die Herausforderungen einer „doppelten“ Übersetzung: aus dem Französischen und aus einer Sphäre, in der die Welt anders klingt.

„Im Umgang mit dem Roman von Adèle Rosenfeld beweist Nicola Denis einen sensiblen Umgang mit dem französischen Original und eine große Meisterschaft", attestiert die Jury des Eugen Helmlé Übersetzerpreises.

Die Laudatio wird Hinrich Schmidt-Henkel halten, selbst vielfach prämierter Übersetzer unter anderem aus dem Französischen und selbst Preisträger des Eugen Helmlé Übersetzerpreises 2015.

Preisträgerin

Nicola Denis, geboren 1972 in Celle, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Romanistik. Bereits während des Studiums hat sie sich mit Übersetzungsfragen beschäftigt: Sie verglich verschiedene deutsche Fassungen von Molières „Le Misanthrope“ und promovierte zur Übersetzungsgeschichte von „Tartuffe“. Immer wieder befasst sie sich auch mit den theoretischen Aspekten ihres Berufes und unterrichtet in Seminaren an den Universitäten Basel, Mannheim oder Göttingen. Seit 1995 lebt Nicola Denis mit ihrer Familie in Westfrankreich und arbeitet seit über 20 Jahren hauptberuflich als Übersetzerin. Inzwischen ist sie auch Romanautorin und veröffentlichte 2022 ihr Debüt „Die Tanten“.

Adèle Rosenfeld, geboren 1986, lebt in Paris. „Quallen haben keine Ohren“ ist ihr erster Roman und beruht auf eigenen Erfahrungen. Das Buch stand auf der Shortlist des Prix Goncourt du Premier Roman und wurde ausgezeichnet mit dem Prix Fénéon 2022.

Die Jury

Die Jurorinnen des Eugen-Helmlé-Übersetzerpreises 2023 waren die Berliner Journalistin Susanne von Schenck, die Literaturbeauftragte der Direction Régionale des Affaires Culturelles (DRAC) der Region Grand Est in Metz, Colette Gravier, und Tilla Fuchs, Literaturredakteurin (Saarländischer Rundfunk).

Der mit 10.000 Euro dotierte Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis der Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar), der Stadt Sulzbach und des Saarländischen Rundfunks würdigt das Andenken des bedeutenden Sulzbacher Übersetzers und Autors.

Preisverleihung und Mitschnitt

Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 7. September, 19.00 Uhr, in der Aula, in Sulzbach, statt. SR 2 KulturRadio sendet einen Mitschnitt der Veranstaltung am Mittwoch, 20. September, 19.15 Uhr, in "Literatur im Gespräch".

Video [aktueller bericht, 07.09.2023, Länge: 2:20 Min]
Eugen Helmlé-Preis 2023 geht an Nicola Denis
Nicola Denis ist am Donnerstagabend in Sulzbach mit dem Eugen Helmlé-Preis 2023 ausgezeichnet worden. Für die Jurymitglieder waren ihre Sensibilität, die Suche nach dem tieferen Sinn sowie ihr breites Repertoire ausschlaggebend für die Wahl.

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