Simon Werle (Foto: Simon Werle)

Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis 2017 geht an Simon Werle

  18.07.2017 | 15:45 Uhr

Der mit 10.000 Euro dotierte Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis der Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar), der Stadt Sulzbach und des Saarländischen Rundfunks würdigt das Andenken des bedeutenden Sulzbacher Übersetzers und Autors.

Eine gemeinsame Pressemitteilung der Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar), der Stadt Sulzbach und des Saarländischen Rundfunks:

Im Jahr 2017 geht der Preis an den Übersetzer und Autor Simon Werle. Er wird ausgezeichnet vor allem für seine überragende Neuübersetzung des Gedichtzyklus „Les Fleurs du Mal“ von Charles Baudelaire.

Über den Prämierten

Simon Werle wurde 1957 in Freisen (Saarland) geboren, er lebt seit 1977 in München. Dort und in Paris studierte er Romanistik und Philosophie. Er hat Romane, Erzählungen, Theaterstücke und kürzlich sein erstes Hörspiel geschrieben. Vor allem aber ist er als Übersetzer französischer Klassiker wie Corneille, Molière, Racine, Marivaux und Voltaire bekannt geworden.

Er hat aber auch zeitgenössische Autoren wie Marguerite Duras, Michel Leiris, Alfred Jarry, François Maspero, Jules Renard und Victor Segalen übertragen. Er wurde für seine Übersetzungen 1988 mit dem Paul-Celan-Preis und 1992 mit dem Johann-Heinrich-Voß-Preis ausgezeichnet. 2003 erhielt er den Tukan-Preis der Stadt München für seinen Roman „Der Schnee der Jahre“.

Verstehen funktioniert über Sprache

„Verstehen funktioniert wesentlich über Sprache“, sagt der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Professor Thomas Kleist. „Übersetzerinnen und Übersetzer vermitteln zwischen den Sprachen. Das macht sie für unsere Gesellschaft so wertvoll und bedeutsam.

Denn sie bringen Geschichten und Gedankenwelten von einer Sprache in eine andere, transportieren – oder besser noch: transponieren – dabei Kultur, Wissen und noch vieles mehr. Auch die Medien sind Vermittler von Information, Bildung, Beratung und Kultur in die Gesellschaft. Insoweit haben Übersetzer und Medien eine vergleichbare Rolle.

Dem Saarländischen Rundfunk mit seiner hohen Frankreichkompetenz liegen die grenzüberschreitenden Aktivitäten besonders am Herzen. Nicht nur wegen seiner geografischen Nähe zum Nachbarland, sondern vor allem wegen des engagierten Interesses seiner Redakteurinnen und Redakteure am tagtäglichen Geschehen in der Großregion. Das zeigt sich an zahlreichen Beiträgen in Hörfunk, Fernsehen und seinem Internetangebot.

Kurzum: Der Saarländische Rundfunk beteiligt sich seit vielen Jahren gerne und engagiert am Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis, weil dieser den grenzübergreifenden Charakter von öffentlich-rechtlichem Rundfunk an der Saar in geradezu idealtypischer Weise spiegelt.“

Verflechtung mit Frankreich

Oswald Bubel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung ME Saar: „Die besondere Beziehung zu unseren französischen Nachbarn und die kulturelle Verflechtung mit Frankreich sind ein Alleinstellungsmerkmal des Saarlandes, das uns wichtig ist. Auch aus diesem Grund ist die Stiftung gerne bereit, den Preis seit dreizehn Jahren maßgeblich zu unterstützen."

Der Bürgermeister der Stadt Sulzbach, Michael Adam, betont: „Mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis wird die Bedeutung des Lebenswerkes von Eugen Helmlé noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Es sind so besondere Menschen wie Eugen Helmlé, die eine Stadt wie Sulzbach nicht nur interessant, sondern auch weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt machen. Dem neuen Preisträger Simon Werle gratuliere ich ganz herzlich.“

Die Jury und bisherige Preisträger

Die Juroren des Eugen-Helmlé-Übersetzerpreises 2017 waren die Berliner Journalistin Susanne von Schenck, die Literaturbeauftragte der Direction Régionale des Affaires Culturelles (DRAC) der Region Grand Est in Metz, Colette Gravier, und Ralph Schock (Saarländischer Rundfunk).

Die bisherigen Preisträger waren Tobias Scheffel (2005), Claude Riehl (2006), Andrea Spingler (2007), Nicole Bary (2008), Lis Künzli (2009), Olivier LeLay (2010), Holger Fock und Sabine Müller (2011), Alain Lance und Renate Lance-Otterbein (2012), Jürgen Ritte (2013), Cécile Wajsbrot (2014), Hinrich Schmidt-Henkel (2015) und Anne Weber (2016).

Die Verleihung findet statt am Donnerstag, 7. September 2017, 19.00 Uhr, im Konferenzgebäude des Saarländischen Rundfunks.

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