Das Zusammenleben von Mensch und Tier auf engstem Raum, in Notzeiten und in guten Jahren, prägte früher das Aufwachsen der Kinder und das Arbeiten von Generationen auf dem Land. Der Hofhund als Aufpasser und das Pferd als Arbeitstier, dazu Kühe, Schweine, Gänse, Hühner und mehr Mäuse, als der Bäuerin lieb war. Katze und Kaninchen galten als Nutztiere, aber für die Kinder waren sie auch Spielgefährten und eine Möglichkeit zum Kuscheln. So eng die Bindung an die Tiere auch war, genauso natürlich war ihr Tod.
Das Zusammenleben von Mensch und Tier auf engstem Raum, in Notzeiten und in guten Jahren, prägte früher das Aufwachsen der Kinder und das Arbeiten von Generationen auf dem Land. Der Hofhund als Aufpasser und das Pferd als Arbeitstier, dazu Kühe, Schweine, Gänse, Hühner und mehr Mäuse, als der Bäuerin lieb war. Katze und Kaninchen galten als Nutztiere, aber für die Kinder waren sie auch Spielgefährten und eine Möglichkeit zum Kuscheln. So eng die Bindung an die Tiere auch war, genauso natürlich war ihr Tod: Das Schlachten gehörte immer selbstverständlich zum bäuerlichen Lebenszyklus dazu. So erzählt es auch Luise Wirsching aus Spielbach/Hohenlohe. Die Bäuerin hat ihre Kühe immer geliebt, auch wenn sie geschlachtet werden mussten. Hat versucht, ihnen ein gutes Leben zu geben, und ist überzeugt, dass sie das auch immer gespürt haben. Heute hält sie Hühner, mit denen sie spricht und die - so ist sie überzeugt - ihre Freunde sind. Ulrich Jaudas aus Lenningen/Schwäbisch Alb ist Ziegenfreund. Er ist mit Ziegenmilch aufgewachsen, denn die Kuhmilch, die die Nebenerwerbslandwirtschaft der Eltern abwarf, wurde verkauft. Heute züchtet er die seltene Bunte Deutsche Edelziege. Auch Peter Wohlleben, Förster aus Hümmel/Eifel und Bestsellerautor, ist mit Tieren aufgewachsen. Als Kind hat er ein Küken ausgebrütet, das ihn dann für seine Mutter hielt und überall hin verfolgte. Von Tieren ganz anderer Art erzählt der Winzer Christoph Hammel aus Kirchheim/Pfalz, von den Schädlingen im Weinberg. Wo heute Pheromonfallen auf natürliche Weise die Angreifer abhalten, wurde früher großzügig mit Giften experimentiert. Sogar Arsen, ausgestäubt mit dem Blasebalg, E 605 kamen zum Einsatz. Zu vielen Bauernhöfen gehörte früher auch ein Bienenstock. Christian Haas aus Freiamt/Schwarzwald stammt aus einer Imkerfamilie. Schon im Alter von sechs Jahren war er jeden Tag im Bienenhaus. Oft saß er mit einem zugeschwollenen Auge in der Schule, da hatte mal wieder eine Biene zugestochen. Im Laufe der Jahrzehnte kamen dann sicher an die tausend Stiche zusammen - heute ist er so immun dagegen, dass er sich kaum noch schützen muss. Die SWR Autoren Elmar Babst, Nicola Haenchen und Holger Wienpahl reisen quer durch Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz befragen Zeitzeugen. Wie war ihr Leben auf dem Land mit den Tieren früher? Deren Erinnerungen, Schwarz-weiß-Aufnahmen und historisches Archivmaterial dokumentieren die vergangenen Jahrzehnte.
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