kulturspiegel extra

  25.07.2011 | 09:24 Uhr

Der kulturspiegel zeigt im Sommerprogramm die schönsten Filme aus einem Jahr Kunst und Kultur. Diesmal unter anderem: die Landesschüler-Bigband, die Pianistin Anny Hwang und die Ausstellung Saar-Rocky-History. Am 27. Juli um 18.50 Uhr im SR Fernsehen.

Sendung: Mittwoch 27.07.2011 18.50

Der kulturspiegel zeigt im Sommerprogramm die schönsten Filme aus einem Jahr Kunst und Kultur in der Großregion.

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Die Themen am 27. Juli

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Sie hat den Swing

Jazztrain, die Landesschülerbigband
Jugendliche leiden unter chronischem Zeitmangel: Schule, Freunde, Internet, Abhängen. Ein Wunder eigentlich, dass es "Jazztrain", die Landesschülerbigband, immer noch gibt. Seit der Gründung 1989 spielten mehr als 120 Jugendliche in dem Ensemble mit, dass von Ernst Urmetzer und Mathias Ernst geleitet wird. Einige von ihnen haben mittlerweile die Profi-Laufbahn eingeschlagen.

Der kulturspiegel hat die Bigband begleitet und eine rege Truppe voller Talente entdeckt. Beim Workshop "Filmmusik" an der Landesakademie für musisch kulturelle Bildung in Ottweiler erarbeitete Jazz Train eine Stummfilmvertonung. Und aus der gemeinsamen Liebe zu Cole Porter ist sogar eine CD entstanden.  (Erstsendung: 21.04.2010)

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Wer das Eisen hat, hat die Macht

Weltweit größte Keltenausstellung in der Völklinger Hütte

An Superlativen fehlt es nicht: Die mächtigsten Herrscher, die größten Magier, die schärfsten Klingen, das meiste Gold. All das waren und hatten die Kelten, das Urvolk in Mitteleuropa, das einmal sogar Rom eroberte:

"Vae victis - Wehe den Besiegten". Sie machten aus Erz erstmals Eisen - was also liegt näher, als die Überbleibsel aus ihrer längst untergegangenen Kultur an einem ehemaligen Standort der Eisenindustrie zu versammeln, im Weltkulturerbe Völklinger Hütte.

Auf fast 7000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, mit 1650 Exponaten von 40 Leihgebern aus neun Ländern wird der Besucher fast 3000 Jahre zurück geführt in das Leben der Kelten in der Eisenzeit. Dabei erfährt er, wo und wie die Kelten arbeiteten, wohnten, sich kleideten, was sie aßen, und nicht zuletzt wie bzw. was sie rochen. Er sieht die Rohstoffe, mit denen sie ihr tägliches Leben gestalteten, und er sieht die Bilder, die die Kelten sich von der Welt machten, von der Natur, von Menschen und Tieren. 19 Stätten mit archäologischen Funden der Kelten gibt es allein im heutigen Saarland.

Spektakuläres, wie das Fürstinnengrab in Reinheim, ist erst in den letzten zwanzig Jahren entdeckt worden. Vieles andere, schon im vergangenenen und vorvergangenenen Jahrhundert zu Tage Geförderte, beispielweise das Grab des Fürsten von Besseringen, landete in Museen außerhalb des Saarlandes. Die wichtigsten Quellen der Erkenntnis zur keltischen Kultur wurden verstreut über die ehemaligen Verwaltungszentren des Deutschen Reiches bis hin nach Berlin.

Diese Quellen an ihrem Ursprungsort zu einer Gesamtschau und  - Wertung zusammenzuführen, ist der große Verdienst der Völklinger Keltenausstellung.  (Erstsendung: 17.11.2010)

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50 Jahre in neuem Glanz

Le Corbusiers "Strahlende Stadt" in Briey
"La Cité Radieuse", auf Deutsch: "Die strahlende Stadt"; so nannte der Star-Architekt Charles-Edouard Jenaneret, genannt Le Corbusier, fünf Wohnbauten, die er in Berlin und in Frankreich realisierte. Es sollte ein Haus werden, in dem eine ganze Stadteinheit wohnt: ausgerüstet mit Supermärkten, Geschäften, Schulen und Kinderhorten und geeignet für Einkommensschwache. 1959 bis 1961 baute er eine solche "Wohnmaschine" in Briey- la-Foret, gelegen in einem Wald in Lothringen, 50 Kilometer südlich von Luxemburg.

Das Projekt löste große Begeisterung aus, war aber auch von Anfang an heftig umstritten. Elemente wie Fußbodenheizungen sorgten mit dafür, dass die eigentlich anvisierte Zielgruppe sich nur eingeschränkt einmieten konnte; die großen Flure, genannt Straßen, die zur Begegnung einladen sollten, brauchten Platz und blieben weitgehend ungenutzt.

Der Zahn der Zeit nagte schwer am Beton der Cité Radieuse in Lothringen; einige Jahre war die Cité nicht viel mehr als eine Ruine. Doch in den letzten drei Jahren wurde renoviert, und rechtzeitig zum 50. Geburtstag ist das Gebäude nicht nur wieder bewohnt, sondern sogar zu einer Attraktion für Architektur-Touristen geworden. Maria C. Schmitt ist nach Briey gefahren und hat eine ganze Reihe von begeisterten Bewohnern getroffen. (Erstsendung: 03.03.2010)

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Die Welt steht ihr offen

Anny Hwang, Pianistin aus dem Saarland
Wie es sich für ein hochbegabtes Musikkind gehört, lernte sie schon mit drei Jahren Klavier spielen: bei ihrer Mutter, einer Pianistin und Musikerzieherin. Anny Hwang, Tochter deutsch-koreanischer Eltern, wurde 1989 im Saarland geboren und studierte zunächst an der Hochschule für Musik in Saarbrücken, dann in Salzburg und Berlin.

Mit 16 Jahren gab sie ihr erstes Konzert - mit dem Nationalorchester der Ukraine in Kiew. Sie räumte zahllose erste Preise ab - bei Jugend Musiziert, beim International Youth Accomplishment Wettbewerb in Seoul, Südkorea, beim internationalen Grotrian-Steinweg-Klavierwettbewerb, aber auch den Sonderpreis des saarländischen Kultusministers.  (Erstsendung: 29.09.2010) 

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Nicoles weiße Gitarre und Hermann Rarebells Bühnenoutfits

Die Ausstellung Saar Rock History im Historischen Museum

Ein wenig ist dies eine Geschichte von berühmten Propheten, die bekanntlich im eigenen Land wenig zählen. Besser gesagt: wenig bekannt sind. Zumindest nicht so, wie es ihnen gebühren würde. Zum Beispiel Hermann Rarebell, ein in Hüttigweiler geborener Schlagzeuger, der Mitte der 70er Jahre mit den Scorpions Karriere machte. Oder Thomas Blug, einer der besten Studiomusiker Deutschlands, der als Gitarrist regelmäßig in Asien die Hallen füllt. Die Rockmusik hat im Saarland viele erfolgreiche Gesichter - nicht nur Frank Nimsgern und Frank Farian.

Nach 20 Jahren ist nun die zweite, erweiterte Auflage des Buches "Saar Rock History" von Roland Helm und Norbert Küntzer erschienen. Ein umfangreicher und höchst spannender Querschnitt durch die Geschichte der Rock- und Poplandschaft Saar - von Amateurbands bis zu den überregionalen Stars. Zum Buch läuft derzeit eine Ausstellung im Historischen Museum Saar - und dort sieht man auch Nicoles weiße Gitarre, mit der sie ja mindestens insofern rockte, dass sie den Eurovision Song Contest abräumte. (Erstsendung: 22.06.2011)

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