ici et là vom 28. November
Das Magazin für die Großregion auf SR 2 KulturRadio
Die Themen: Der erste interregionale Gewerkschaftsrat Europas, die Vernetzung der Filmschaffenden in der Großregion, die Ligne Maginot, Künstlerinnen aus Grand Est in Saarbrücken und der "Grand Maître Deutschland" der "Entonneurs Rabelaisiens" aus Chinon.
Sendung: Dienstag 28.11.2023 19.15 bis 20.00 Uhr
Die ersten in Europa
Seit 1976 setzen sich Franzosen, Belgier, Luxemburger und Deutsche im Interregionalen Gewerkschaftsrat der Großregion für die Arbeiterschaft ein
Die meisten Kooperationen in der Großregion begannen Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre. Es gibt aber eine, um nicht zu sagen, altehrwürdige, die wurde bereits 1976 gegründet: der Interregionale Gewerkschaftsrat, für damals SaarLorLux. Damit waren die Gewerkschafter Vorreiter für ganz Europa. Einer, der seit den frühen 80ern war, ist Eugen Roth, DGB, und einer, der seit vielen Jahren mit streitet, ist Thomas Schulz, Gewerkschaftssekretär und Eures-Berater beim DGB.
Schreibwerkstätten, ein Preis und Inspirationstouren
Die Vernetzung der Filmschaffenden in der Großregion
In der Großregion SaarLorLux, Wallonie, Ostbelgien, Trier-Westpfalz wurde Weltgeschichte geschrieben. Die Liberty in New York kennt jeder. Wo kommt sie her? Aus Colmar im Elsass. Warum wollen 1,4 Milliarden Chinesen nach Trier? Wegen Karl Marx. Wie heißt das berühmteste Dorf der Welt? Schengen.
Solcherart Geschichte bildet natürlich auch eine Grundlage für Filme. Und natürlich das tägliche Leben in der Großregion. Die Saarland-Medien Filmförderung hat vor kurzem Filmschaffenden das grenzüberschreitende Filmnetzwerk CinEuro vorgestellt. Ein Gespräch mit der Geschäftsführerin Ruth Meyer.
Kunst, Klang, Krieg und Klima
Aus dem Elsass und der Champagne in den KuBa nach Saarbrücken
Das KulturZentrum am Eurobahnhof in Saarbrücken, kurz KuBa, lädt immer wieder französische Künstlerinnen und Künstler aus Grand Est ins Gästeatelier ein, die länger bleiben und ganze Zyklen entwickeln können. Grand Est, das ist die Nachbarregion aus Elsass, Lothringen und Champagne-Ardennes.
Im Elyséejahr wurden zwei Künstlerinnen nach Saarbrücken eingeladen: Zum einen Sidonie Bilger aus Mulhouse. Sie ist jetzt für eine Ausstellung wieder nach Saarbrücken zurückgekommen. Sie sagt über ihre Arbeit, dass sie sich mit Machtverhältnissen befasst.
Macht von Menschen über die Natur, Macht von Menschen über Menschen. Ihr Projekt bezieht sich auf die aktuellen Ereignisse und auf die Fragen ihrer Generation über die gemeinsame Zukunft. Das sei ein schwieriges und kontroverses Thema, das im Saarland mit großer Begeisterung aufgenommen wurde.
Zum anderen Aleksandra Plavisc. Sie ist im damaligen Jugoslawien geboren, lebt und arbeitet heute in Reims in der Champagne. Ihre Werke sind Klanggestaltungen, Videos, Kompositionen, Performances in verschiedenen Theaterstücken.
Im Gästeatelier im KuBa am Eurobahnhof in Saarbrücken zeichnet sie vor allem. Im Januar wird es eine Ausstellung mit Installationen und den aktuellen Zeichnungen geben.
Schon am 8. und 9. Dezember wird sie gemeinsam mit anderen Künstlern, Designer, Kunsthandwerkern, und Kunstbuchhändlern auf einem "Weihnachtsmarkt strictly commercial", im temporären KuBa- „KunstKaufHaus“ ihre Kunst anbieten.
Der Zwilling des Westwalls
Die Maginot-Linie wurde vom Festungswall zu einem Ort deutsch-französischer Begegnung
Sie sind wie Zwillinge: Vom Elsass bis nach Luxemburg verlaufen sie quasi parallel: Die Verteidigungslinien des Westwalls und der Ligne Maginot. Frankreich ließ den großen Verteidigungswall in den 1930er-Jahren bauen, um sich gegen einen erneuten Angriff der Deutschen zu schützen.
Die meisten Bunker und Festungsanlagen heutzutage im Besitz von Privatleuten oder Vereinen. Und werden so Festungsanlagen für den Kriegsfall zu Stätten von deutsch-französischer Begegnung. Sebastian Müller hat sich eine dieser Anlagen genauer angeschaut.
Deutsche und Franzosen um den Wein vereint
Der Grand Maître Deutschland der "Entonneurs Rabelaisiens"
Ici et là beschäftigt sich natürlich auch mit Wein. Dieses Mal vom Weinanbaugebiet Chinon an der Loire. Da, wo auch eines der Königsschlösser steht. Sie werden sagen, was hat das mit der Großregion zu tun? Da kommt Silvain Weber aus Riegelsberg ins Spiel. Er ist ursprünglich Franzose und heute „Grand Maître Deutschland“ der Bruderschaft der „Entonneurs Rabelaisiens“. Da geht es um die Geselligkeit, darum, den Wein aus Chinon in Deutschland, und darum, die Menschen zusammen zu bringen.
Im Interview wird auch die Frage aufgeworfen: Darf man Käse mit Weißwein essen? Ganz klares "Ja" von Silvain Weber: Der Sainte-Maure-Käse aus der Touraine, nur echt mit dem Strohhalm, schmeckt wunderbar zur Weißweinsorte aus Chinon, dem Chenin. Im Weinanbaugebiet von Chinon gibt es nur reine Sorten: neben dem Chenin noch den Cabernet Franc, den Cabernet Sauvignon für den Rotwein und den Rosé.
Das Foto ganz oben zeigt Chinon an der Loire. (Bildquelle: Pixabay / Xtendo)