Das Wort »Genie« wird in der klassischen Musik leider allzu oft verwendet. Jedoch: Auf Komponisten wie Felix Mendelssohn Bartholdy trifft es zu.
Dem Musiker Mendelssohn fühlt sich unser Creative Partner Jörg Widmann gleich in mehrfacher Hinsicht verbunden: Wie Widmann war auch Mendelssohn ganz selbstverständlich Komponist, Instrumentalist und Dirigent zugleich, beide teilen die Lust am Tempo, an schnellen Stimmungswechseln auf engstem Raum und an raffinierten und vielfältigen instrumentalen Farben beim Komponieren.
Die Kombination und Konfrontation von Alt und Neu ist wie in der Mozart-Woche auch in der Mendelssohn-Woche das übergreifende Prinzip der Programme: Einerseits erleben wir im Ensemblekonzert eine Annäherung Aribert Reimanns an Mendelssohn, andererseits den jungen Mendelssohn im À la carte- und im Studiokonzert: ungestüm und zornig in der 1. Sinfonie, feinfühlig und beseelt in der Bearbeitung des Andantes aus der Klarinettensonate – beide Werke schrieb Mendelssohn im Alter von 15 Jahren, beide sind vergleichsweise unbekannt. Sie in die Welt herauszutragen, hat Widmann sich zur Mission gemacht.
In Wort und Dirigat wird Jörg Widmann in seinen Programmen sowohl die Verknüpfungen zwischen den zeitgenössischen Werken und Mendelssohn herausarbeiten als auch die intuitive Schönheit von Mendelssohns Musik, die an melodischer, harmonischer und rhythmischer Empfindsamkeit reicher nicht sein könnte.